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Erste Ergebnisse von der Bundestagswahl

27.09.2009 (fjh)
Angela Merkel bleibt Bundeskanzlerin. Das zeichnete sich am Sonntag (27. September) schon kurz nach Schließung der Wahllokale ab. Eigentlicher Sieger der Bundestagswahl ist aber die FDP mit rund 14,5 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Heulen und Zähneklappern herrschte schon am Sonntagabend bei der SPD. Mit ungefähr 23 Prozent fuhr sie ihr schlechtestes Ergebnis seit Gründung der Bundesrepublik ein.
Anders sieht die Situation der SPD dagegen in der Universitätsstadt Marburg aus: Mit großem Abstand hat der SPD-Bundestagsabgeordnete Sören Bartol im Stadtgebiet seinen CDU-Herausforderer Stefan Heck deklassiert. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis kam Bartol im Stadtgebiet auf 40,7 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen, während Heck nur 29,6 Prozent erreichte. Mit etwas mehr als 38 Prozent im gesamten Wahlkreis errang Bartol das Direktmandat, wenngleich er gegenüber der Bundestagswahl 2005 annähernd 9 Prozent der Stimmen einbüßte.
Den dritten Platz bei der Verteilung der Direktmandate im Marburger Stadtgebiet erreichte der Grünen-Kandidat Matthias Knoche mit 12,7 Prozent. Platz 4 belegte Henning Köster-Sollwedel von der Linken mit 9,4 Prozent. Jörg Behlen von der FDP erhielt 6,9 Prozent der Erststimmen in Marburg.
Immerhin noch 0,6 Prozent der Marburger Wahlberechtigten gaben ihre Erststimme dem NPD-Kandidaten Manuel Mann. Mehr als doppelt so viel Stimmanteile erreichte der Neonazi im Landkreis Marburg-Biedenkopf. 1.690 Stimmen verhalfen ihm hier zu einem Ergebnis von erschreckenden 1,3 Prozent.
Im gesamten Kreis kam Knoche auf 7,8 Prozent. Köster schnitt mit 8,2 Prozent ab. Der FDP-Direktkandidat Behlen erreichte im Kreisgebiet 8,3 Prozent.
Mit 75,4 Prozent lag die Wahlbeteiligung im Marburger Stadtgebiet über dem Bundesdurchschnitt von 70,8 Prozent. Von insgesamt 54.514 Wahlberechtigten gaben 41.116 Personen ihre Stimme ab. 540 Menschen wählten ungültig.
Besonders die hohe Zahl ungültiger Stimmen wie auch die große Zahl der Nichtwähler belegen den Unmut vieler Menschen über die Politik der großen Parteien. Mit seinem großkotzigen Verhalten am Wahlabend dürfte der FDP-Bundesvorsitzende Guido Westerwelle dieser Antipathie weiteren Vorschub geleistet haben. Angesichts dessen kann einem die Kanzlerin beinahe leid tun.
Franz-Josef Hanke
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