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Wüstenforscher informieren sich


Internationales Symposium zu Wüstenbildung

23.09.2009 (fjh)
Sandwüsten in Hessen, Staubstürme am Ufer der Lahn – was nach Science Fiction klingt, lässt sich von Dienstag (29. September) an beim internationalen "DSS Symposium 2009" sehr anschaulich studieren. Die Tagung behandelt das Thema Wüstenbildung nicht nur theoretisch, sondern führt während einer begleitenden Exkursion auch zu den paläogeographischen Spuren vorgeschichtlicher Staubstürme in der Region.
Der Kongress am Fachbereich Geographie der Philipps-Universität präsentiert erstmals Resultate aus dem Forschungsprogramm "CALTER" der Europäischen Union (EU), das Sand- und Staubstürme in Kasachstan, Usbekistan und Turkmenistan untersucht. "Große Teile Zentralasiens sind von Wüstenbildung bedroht", erklärt der Geograph Prof. Dr. Christian Opp für die Organisatoren.
In Usbekistan betrifft dieses Phänomen zum Beispiel mehr als 50 Prozent des Staats-Territoriums. Als dramatischstes Beispiel für diesen Prozess der Desertifikation gilt die Schrumpfung des Aralsees. Der freiliegende Seeboden ist jetzt eine der Hauptquellen für Sand und Staub in der Region.
Besonders beunruhigend ist dabei, dass dieser Staub stark mit Salzen sowie Schwermetallen und Agrar-Chemikalien verseucht ist. Dadurch kommt es zur Versalzung des Bodens und zur Kontamination von Trinkwasser in der Umgebung, die zu erheblichen Gesundheitsbeschwerden der Bevölkerung in der Aralsee-Region führt. Darüber hinaus hat man Salzstaub aus dem Aralsee-Gebiet an den Küsten des Schwarzen Meeres und des Nordpolarmeeres nachgewiesen.
Beim "Dust and Sand Storm and Desertification Symposium" (DSS) berichten internationale Experten von Dienstag (29. September) bis Mittwoch (30. September) über ihre Forschungsergebnisse aus Zentralasien, aber auch von ähnlichen Projekten aus anderen Regionen zum Beispiel aus der Mongolei oder aus Indien. Die Veranstalter erwarten Teilnehmer aus der Bundesrepublik sowie aus Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Moldawien, Russland, der Mongolei, China, Israel, Südafrika und Portugal zu den über 20 Vorträgen. Abgerundet wird das Programm durch eine dreitägige Exkursion, die an Lahn, Rhein und am unterem Main entlang führt.
pm: Philipps-Universität Marburg
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