08.09.2009 (fjh)
Seit 2005 wird jährlich eine Woche "Flusskindergarten" für Kinder städtischer Kindertageseinrichtungen angeboten. Dieser "Flusskindergarten" ist ein Kooperationsprojekt des Fachdiensts Kinderbetreuung der
Stadt Marburg mit der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) und dem
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Gemeinsam mit Erzieherinnen und Erziehern von zehn Tageseinrichtungen für Kinder wird im Rahmen dieses Projekts ein Tag an der Lahn gestaltet. Um die Nachhaltigkeit dieses Projekts zu vertiefen und den Kindern besondere Bildungserfahrungen zu ermöglichen, findet die diesjährige Woche von Montag (14. September) bis Freitag (18. September) statt.
Im Vorfeld der Woche wurde das "Forscher-Projekt" in den Kindertageseinrichtungen mit den Kindern vorbereitet. "Die Fragen der Kinder sind Ausgangspunkt für ein forschendes und entdeckendes Lernen", erklärte Bürgermeister Dr. Franz Kahle.
Je nach Kindergruppe gehen die Kinder Fragen rund um ein Thema nach. Das sind Themen wie "Unterwasser-Welt", "Tier- und Pflanzenwelt" oder "Brücken".“
30 Kinder aus maximal 2 Tageseinrichtungen kommen morgens um 9 Uhr zum DLRG-Gelände am Weidenhäuser Wehr. Von dort aus startet eine Gruppe mit dem Floß Richtung Wehrda, um auf ihrer Entdeckungsfahrt die Tiefen der Lahn zu messen, selbstgebaute Boote mitschwimmen zu lassen, Marburgs Brücken fotografisch zu entdecken und vieles Mehr.
Auf dem Weg kann es zum Entdecken und Forschen bestimmte Aufgaben geben, die es zu bewältigen gilt. Pflanzen, Tiere, Gebäude wie das Schloss können die Kleinen entdecken und auf eine Karte übertragen.
Fast bei der Insel angekommen, haben die Kinder noch einen Umstieg von ihrem Floß auf ein Schlauchboot zu bewältigen, um zur Insel zu gelangen. Die Insel wird dann wie bei den früheren Forschern und Entdeckern erkundet.
Diese Floßfahrt bietet den Kindern die Gelegenheit, die Stadt und die Lahn aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen. Für Kinder ist das ein richtiges Abenteuer. Zum anderen können die Kinder aktiv naturwissenschaftliche und mathematische Grund- und Bewegungserfahrungen machen.
Die andere Kindergruppe geht an das Wehr in der Lahn. Dort suchen die Kinder Tiere im Fluss und versuchen, sie mit Unterstützung der Erwachsenen auf Karten wiederzuentdecken. Aber sie gehen auch der Frage nach: "Wie ist die Wasserqualität der Lahn?"
Die Kinder können das altersgerecht testen. Außerdem können sie eine Kläranlage bauen, damit experimentieren und erste Erfahrungen mit Umweltschutz sammeln.
Bei einem gemeinsamen Mittagessen können sich die Kinder ihre Erlebnisse des Vormittags gegenseitig erzählen und Ideen weiterentwickeln, um nach einer kurzen Pause die Angebote zu tauschen. Die Erlebnisse und Erfahrungen an der Lahn nehmen die Kinder schließlich mit nach Hause und in die Kindertageseinrichtungen.
Nun wissen sie auch, dass in ihrer Stadt Natur- und Erlebnisräume vorhanden sind. Sie bieten Möglichkeiten für ein Abenteuer in der Stadt.
Mit der Woche ist das Projekt "Flusskindergarten" jedoch noch nicht beendet. Es erfährt eine Fortführung in den Einrichtungen, wo Fragen und Erlebnisse spielerisch aufgearbeitet und Ideen, die damit zu tun haben, weiter verfolgt werden.
"In diesem Projekt wird unter anderem der Bildungsbereich Natur und Umwelt, der Teil des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplanes ist, hervorgehoben", betonte Kahle. "Die Kinder im vorschulischen Bereich lernen hier über den Kindergarten-Alltag hinaus spielerisch und ganzheitlich in verschiedenen Bildungsbereichen wie Natur und Umwelt, soziales Lernen sowie in allen weiteren Bildungsbereichen. Dieses Projekt zeigt zudem einen wichtigen Aspekt auf, dass die Kinder sich selbst und mit anderen Kindern bilden und lernen."
Eine CD "Bildung für Klein und Groß" beschreibt dieses Bildungsprojekt. Sie kann in den städtischen Tageseinrichtungen für Kinder oder beim Fachdienst Kinderbetreuung nachgefragt werden.
pm: Stadt Marburg
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