03.09.2009 (fjh)
Impfschutz gegen die saisonale Grippe sei in diesem Herbst wichtiger denn je, erklärte der Impfstoff-Hersteller Novartis-Behring am Donnerstag (3. September) in Marburg. Experten befürchteten, dass sich die Viren der saisonalen und der pandemischen Grippe mischen und dadurch das Risiko einer schweren Grippe-Erkrankung steigen könnte.
Angesichts der "Schweinegrippe" drohe derzeit aus dem Blick zu geraten, dass auch die normale - jährlich auftretende - Grippe in diesem Winter wieder um sich greifen wird. Die Vorbeugung dieser saisonalen Grippe mittels Schutzimpfung sollte nach Aussage des Impfstoff-Herstellers deshalb nicht vernachlässigt werden.
Wegen des hohen Risikos einer Vermischung der saisonalen und der pandemischen Grippeviren sei sie diesmal sogar besonders wichtig. Das erklärten Experten bei einer Pressekonferenz von Novartis-Behring am Mittwoch (2. September) in Frankfurt.
Die jedes Jahr auftretende saisonale Grippe stelle für besonders gefährdete Gruppen ein ernstes Risiko dar, beteuerte der Impfstoff-Hersteller. Zwischen den Jahren 1990 und 2000 seien in Deutschland jährlich zirka 7.000 bis 14.000 Menschen an einer normalen saisonalen Influenza verstorben.
An diese Zahlen erinnerte Prof. Peter Wutzler. Besonders betroffen seien Personen ab 65 Jahre. 90 Prozent aller Todesfälle aufgrund der saisonalen Grippe träten bei dieser Personengruppe auf.
Der Direktor des Instituts für Virologie und Antivirale Therapie der Universität Jena plädierte für eine vorbeugende Impfung aller Risiko-Gruppen. Dazu zählen neben älteren Menschen auch chronisch Kranke, medizinisches Personal und Menschen mit vielen Personenkontakten.
Da in diesem Winter die Erreger der Neuen Grippe und die der saisonalen Grippe gleichzeitig auftreten werden, ist die saisonale Grippe-Impfung nach Ansicht des von Novartis hinzugezogenen Experten in diesem Jahr wichtiger denn je: "Das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Influenza-A-Virusstämme birgt zunehmend die Gefahr, dass es zu einer Vermischung der Erbinformationen der Erreger kommt und ein neuer Virustyp entsteht, der gefährlich sein kann", warnte Wutzler.
"Um hier entgegenzuwirken, sollte sich jeder, der zu einer Risiko-Gruppe gehört, gegen die saisonale Grippe impfen lassen", riet der vom Impfstoff-Herrsteller eingeladene Experte. Je mehr Menschen gegen die saisonale Grippe geimpft seien, umso geringer sei dieses Risiko.
Die ideale Zeit für diese Impfung beginne im September. Für den Impf-Erfolg sei auch wichtig, dass passende Impfstoffe angewendet werden.
Unterschiedliche Impfstoffe ermöglichen die gezielte Impfung aller Personen. So gebe es konventionelle Impfstoffe für gesunde Erwachsene und Kinder sowie einen wirkverstärkten Impfstoff für Senioren ab 65 Jahre.
"Letztere benötigen aufgrund ihres schwächeren Immunsystems einen wirkverstärkten Impfschutz", erklärte Dr. Petra Sandow aus Berlin.
Solche verstärkten Impfstoffe enthalten einen Wirkverstärker, der das Immunsystem besonders intensiv anregt und damit für einen stärkeren Schutz sorgt als normale Impfstoffe. Fall-Kontrollstudien hätten gezeigt, dass bei entsprechend geimpften Senioren im Vergleich zu Ungeimpften ein erheblicher Rückgang akuter stationärer Klinik-Aufenthalte aufgrund von Grippe Folgeerkrankungen wie Pneumonien, Schlaganfällen und akuten Herzerkrankungen während der Grippesaison zu verzeichnen war.
pm: Novartis-Behring
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