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Energiewende im Kreis


Fischbach stellte Kampagne "RegioEnergie" vor

03.03.2008 (fjh)
Die geplante Kampagne "RegioEnergie" hat Landrat Robert Fischbach am Montag (3. März) im Kreishaus vorgestellt. Mit dieser Kampagne möchte der Landkreis einen weiteren Schritt in Richtung Energiewende unternehmen.
"Die Ziellinie ist die hundertprozentige Selbstversorgung mit Energie aus dem Landkreis", sagte Fischbach. Dieses Ziel sei allerdings nicht von heute auf morgen erreichbar. Eine realistische Zeitspanne sei jedoch, bis zum Jahr 2040 das gesteckte Ziel zu erreichen.
Eine Status-quo-Untersuchung für den Kreis soll demnächst erfolgen. "Diese Kampagne wird nichts Statisches sein", bekundete der Landrat. "Wir werden sie in den nächsten drei Jahren mit verschiedensten Aktivitäten füllen."
Die wichtigsten Bausteine der Kampagne sind Information, Motivation, Kommunikation und die Bildung von Netzwerken. "Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger zum Beispiel mit einer Energie-Zeitung mit Hintergründen und regional bedeutsamen Informationen zum Thema versorgen", sagte der Landrat.
So könnten auch gute Beispiele aufgezeigt und Nachahmer motiviert werden. Außerdem sollen Netzwerke zwischen Landkreis, Kommunen, Handwerk, Industrie, der Philipps-Universität und den Menschen aufgebaut werden, die in dieser Region leben.
Ein Schritt auf diesem Weg ist zum Beispiel die Gesamtschule in Ebsdorfergrund-Heskem. Die Schule wurde an die Wärme-Erzeugung der Bio-Energieanlage in Mölln angeschlossen. Zudem sorgen Fotovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Turnhalle und der neuen Sporthalle seit Dezember für Strom.
Engagierte Bürger und der Verein "Sonneninitiative" haben die Anlage errichtet. Ein Teil des Strombedarfs der Schule kann so aus Sonnenenergie gedeckt werden.
Der Schritt weg von fossilen Energieträgern wurde auch in der Neustädter Schule gegangen. Dort wird bereits seit einigen Jahren mit einer Feuerungsanlage geheizt, die Holz-Hackschnitzel als Brennstoff umsetzt.
Hinzu kommt der geplante Anschluss der Schule in Oberrosphe an das Fernwärmenetz eines Biogas-Fernheizwerks. Auch in einer Schule in der Gemeinde Dautphetal ist die Umstellung der Schulheizung auf Holzpellets geplant.
"Alle diese Schritte machen deutlich, dass wir bei der Nutzung regenerativer Energien an unseren Schulgebäuden den richtigen Weg eingeschlagen haben", betonte Fischbach. Nicht zuletzt müsse hier auch auf die Beteiligung des Kreises an der "BioRegio-Holz Lahn" verwiesen werden.
Ein zusätzlicher Effekt der Kampagne sei, dass die Region wirtschaftlich gestärkt werden kann. Dies wiederum helfe, Arbeitsplätze zu sichern und in der Region zu halten, erläuterte der Landrat.
"Dass wir mit dieser Kampagne keine heiße Luft produzieren, zeigt zum Beispiel die erfolgreiche Energieberatung des Landkreises, die von der Bevölkerung bereits sehr gut angenommen wird", erklärte Fischbach. In Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Hessen leistet das "Kompetenzteam Energie" des Landkreises hier wichtige Beratungsarbeit.
Hinderk Hillebrands von der Verbraucherzentrale Hessen ergänzte, dass nach seinem Kenntnisstand der Landkreis Marburg-Biedenkopf der erste in Hessen ist, der diese Beratung auf Kreis-Ebene organisiert. "Schon mit kleinen Änderungen in den Privat-Haushalten kann letztlich insgesamt sehr viel erreicht werden", betonte Hillebrands.
Der Landkreis will mit der Kampagne vorangehen und Akzente setzen. "Unser Ziel ist es, bei dem Zug, der in Richtung Energiewende fährt, auf der Lokomotive - und nicht im hinteren Gepäckwagen - zu sitzen", hob Fischbach abschließend hervor.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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