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Sturm gelaufen


Marburger SPD für stündliche Busse in die Außenstadtteile

14.08.2009 (fjh)
"Öffentlicher Nahverkehr ist Daseinsvorsorge. Das rechnet sich nicht", erklärte der Marburger SPD-Vorsitzende Steffen Rink. Gemeinsam mit dem Stadtverordneten Shaker Hussein stellte er am Freitag (14. August) in der SPD-Geschäftsstelle an der Frankfurter Straße die Position der Sozialdemokraten zum lokalen Nahverkehrsplan (NVP) vor.
Der Plan soll auf der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung (StVV) am Freitag (25. September) behandelt werden. Dabei strebt die SPD eine Änderung der derzeitigen Vorlage an.
Sie sieht eine Ausdünnung der Fahrplantakte zu den Außenstadtteilen Bauerbach, Ginseldorf, Moischt, Schröck, Elnhausen, Hermershausen und Ronhausen vor. Statt des bisherigen Stunden-Takts sollen die Busse dorthin dann nur noch alle zwei Stunden verkehren.
Grund für diese Verschlechterung sei die vergleichsweise geringe Nutzung dieser Angebote, erklärte Rink. Dafür habe er durchaus Verständnis, denn man müsse den Verkehrsbetrieb auch wirtschaftlich betreiben.
Die mit der Ausdünnung des Angebots in die Außenstadtteile eingesparten Gelder wollten die Stadtwerke Marburg (SWM) zudem größtenteils in eine Verbesserung des Verkehrs in der Innenstadt investieren. So soll die Anbindung des Waldtals verbessert werden. Außerdem ist eine zusätzliche Schnellbuslinie zu den Lahnbergen geplant.
Da sie diese Pläne befürworten, plädierten Rink und Hussein für eine Aufstockung der städtischen Ausggaben für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Die beiden SPD-Politiker veranschlagten 300.000 Euro jährlich für die Aufrechterhaltung der derzeitigen Angebotsqualität in den Außenstadtteilen. Diese Investition sei eine politische Entscheidung, begründeten sie.
Neben dem demografischen Wandel, der bei einer Zunahme der älteren Menschen an der Gesamtbevölkerung auch die Abhängigkeit von Angeboten des ÖPNV vergrößern werde, nannte Rink auch die Vorsorge für Schüler. Angesichts der Ganztagsschule verteilten sich ihre Heimfahrten inzwischen auf den gesamten Nachmittag. Er wolle es nicht verantworten, dass sie wegen eines Zwei-Stunden-Takts zwischen Schulschluss und Heimfahrt bis zu knapp zwei Stunden auf den nächsten Bus warten und während dieser Zeit irgendwo herumlungern müssten.
Die Aufrechterhaltung der bisherigen Angebotsdichte sei zudem eine Intervention, die einen Dammbruch verhindern solle. Sei der Stunden-Takt einmal ausgedünnt, werde es sehr schwer werden, diese Verschlechterung wieder rückgängig zu machen.
Schließlich hatte sich auch ein Parteitag der Marburger SPD im Juni für die Aufrechterhaltung der stündlichen Verbindung zu allen Stadtteilen mit mehr als 200 Einwohnern ausgesprochen. Hier sieht sich Rink in der Pflicht, als Vorsitzender aufeine Umsetzung der Parteilinie hinzuwirken. Dabei hofft er auf Unterstützung des Grünen Koalitionspartners.
Franz-Josef Hanke
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