30.07.2009 (fjh)
Im Juli liegen die Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt erstmals in diesem Jahr wieder über dem Vorjahresniveau. Diese Mitteilung des KreisJobCenters (KJC) veröffentlichte der
Landkreis Marburg-Biedenkopf am Donnerstag (30. Juli).
Wurden im Juli 2008 noch 437 Personen in den Arbeitsmarkt integriert, so stieg diese Zahl im Juli 2009 um 11,2 Prozent auf 486. Insbesondere Rückrufe und Wieder-Einstellungen von Saison-Arbeitskräften sorgten für diese saisonale Belebung. So verzeichnete das KJC im Juli 2009 insgesamt 100 Rückrufe.
"Dies sollte allerdings nicht als Signal für eine generelle Erholung des Arbeitsmarktes gewertet werden, da weiterhin rund 31 Prozent der Arbeitsvermittlungen im sozialversicherungsfreien Bereich erfolgten", warnte Landrat Robert Fischbach.
Dennoch blicke der Landkreis Marburg-Biedenkopf mit seinem KreisJobCenter optimistisch nach vorne. Das KJC werde nicht nur weiter massiv versuchen, Arbeitsplätze für die Hilfe suchenden Menschen zu akquirieren. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KJC setzten vielmehr auch darauf, jungen Menschen eine Ausbildungsperspektive zu geben.
Im Juli 2009 sei es gelungen, 25 jungen Menschen die Aufnahme einer betrieblichen oder außerbetrieblichen Ausbildung zu ermöglichen. Die Integrationserfolge des KJC spiegelten sich aber auch im Bereich der Langzeit-Arbeitslosigkeit wider.
Zwar liegt die Zahl der Langzeit-Arbeitslosen mit 4.728 Personen immer noch über dem Vorjahresmonat mit 4.653 Personen, gegenüber dem Vormonat mit 4.766 konnte sie aber erneut um 38 Personen und somit um 0,8 Prozent gesenkt werden.
Das KJC erwartet allerdings steigende Arbeitslosenzahlen gegen Jahresende. Viele Erwerbstätige, die durch die Finanzkrise ihre Arbeit verloren haben, scheiden nach zwölf Monaten Bezugsdauer aus dem Arbeitslosengeld I (ALG I) der Bundesagentur für Arbeit (BA) aus und gehen in die Zuständigkeit des KJC über. Außerdem verhindert das derzeit stark in Anspruch genommene arbeitsmarktpolitische Instrument der Kurzarbeit derzeit noch massive Einbrüche auf dem Arbeitsmarkt.
"Wir versuchen, den veränderten Voraussetzungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden und haben unser Qualifizierungsangebot dementsprechend noch weiter ausgebaut", erläuterte Fischbach. "Allein im Bereich der beruflichen Fortbildung und Umschulung haben wir im ersten Halbjahr 2009 bereits viermal so viele Eintritte wie im Vorjahreszeitraum zu verzeichnen."
Aber auch die Zahl der sogenannten "Arbeitsgelegenheiten" – größtenteils mit Anteilen der Qualifizierung und Betreuung – ist seit Jahresbeginn erhöht worden. Gegenüber dem Vormonat hat sich die Zahl der Personen in Arbeitsgelegenheiten um 22 auf insgesamt 632 Personen erhöht. Zur Monatsmitte am Mittwoch (15. Juli) wurden insgesamt 2.221 erwerbsfähige Hilfeberechtigte in Arbeitsgelegenheiten oder Fortbildungsmaßnahmen qualifiziert. Das entspricht einer Aktivierungsquote von rund 47 Prozent aller Arbeitslosen.
Auf Basis aller zivilen Erwerbstätigen - abhängig zivile Erwerbspersonen, Selbständige und mithelfende Familienangehörige - errechnet sich für den SGB-II-Bereich wie im Vormonat eine Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent. Das war eine Steigerung von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2008.
Die Arbeitslosenzahl im Regionalcenter Marburg lag im Juli bei 2.596. Im Vormonat hatte sie bei 2.599 gelegen.
Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften hat mit 7.789 Fällen das Vorjahresniveau von 7.586 Bedarfsgemeinschaften deutlich überschritten. Ebenso liegt die Zahl der erwerbsfähigen Hilfeberechtigten mit 10.762 Personen über dem Vorjahreswert von 10.405 Personen.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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