28.07.2009 (ms)
Die aktuellen Informationsblätter zum Thema Schweinegrippe hat der
Landkreis Marburg-Biedenkopf auch in die russische und türkische Sprache übersetzen lassen. Das gab Landrat Robert Fischbach am Dienstag (28. Juli) bekannt.
"Unser Ziel ist es, die Bevölkerung möglichst umfassend zu informieren. Da dürfen wir die Menschen, die kein oder nur wenig Deutsch können, nicht ausgrenzen", betonte der Landrat.
Das vom Fachbereich Gesundheit des Landkreises erstellte Merkblatt mit wichtigen Informationen zum Thema Schweinegrippe wurde in Zusammenarbeit mit dem Büro für Integration des Landkreises Marburg-Biedenkopf übersetzt. Anschließend wurde es an verschiedene Gruppierungen und Institutionen versandt. Darunter sind Migranten-Organisationen und -Vereine oder die Türkischen Gemeinden.
"Das Thema beschäftigt natürlich auch die Menschen mit Migrations-Hintergrund. Und da wir auf möglichst umfassende Aufklärung und Informationen setzen, müssen wir die Informationen möglichst breit in der Bevölkerung verteilen", sagte Fischbach.
Durch umfassende Informationen lasse sich Verunsicherung oder gar Panik vermeiden. "Wer gut und richtig informiert ist, geht mit der Situation ganz anders um", meinte Fischbach.
Derweil sind im Landkreis Marburg-Biedenkopf am Dienstag drei neue Fälle von Schweinegrippe festgestellt worden. Damit erhöht sich die Zahl der Erkrankungen im Landkreis auf 14.
Wie die Kreisverwaltung am Dienstagmittag in Marburg mitteilte, zeigten eine Frau aus Marburg und zwei Männer aus dem Ostkreis entsprechende Symptome. Ihre Testergebnisse waren positiv. Alle drei haben sich vermutlich während eines Spanien-Urlaubs angesteckt.
Der Krankheitsverlauf ist mild. Die Betroffenen sind häuslich isoliert und werden ambulant behandelt.
"Patienten mit Grippe-Symptomen sollen erst zum Hausarzt gehen!" Das rät der Fachbereich Gesundheit des Landkreises im Einvernehmen mit dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg sowie der Kassenärztlichen Vereinigung (KV).
Gemeinsam wiesen die drei Einrichtungen am Dienstagnachmittag darauf hin, dass die ambulante Untersuchung und Behandlung von Patienten mit Schweinegrippe bei den niedergelassenen Ärzten erfolgen soll.
"So lautet auch eine aktuelle Empfehlung des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Familie und Gesundheit", teilte Landrat Fischbach mit.
"Die niedergelassenen Ärzte - also zum Beispiel die Hausärzte oder der ärztliche Bereitschaftsdienst - entscheiden dann, ob eine weitere Behandlung und stationäre Aufnahme im Krankenhaus erforderlich ist", erläuterte Gesundheitsamts-Leiter Dr. Ingo Werner nochmals die vorgehensweise.
"Der Versorgungsauftrag der Krankenhäuser liegt in der Behandlung von Patienten mit schweren Krankheitsverläufen, die eine stationäre Aufnahme erfordern", stellte Dr. Peter Main als kaufmännischer Geschäftsführer des Universitätsklinikums klar. In diesem Zusammenhang lobte er die gute und reibungslose Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten und dem Fachbereich Gesundheit des Landkreises sowie mit dem Institut für Virologie der
Philipps-Universität.
Ein schlagartiger Beginn der Beschwerden mit Fieber über 38 Grad Celsius sowie Zeichen einer Atemwegserkrankung wie Husten, Schnupfen, Atemnot oder Halsschmerzen sowie häufig auch Kopf- und oder Gliederschmerzen und ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl sind Symptome, die auf eine Erkrankung an der Schweinegrippe hindeuten. Die Mediziner bitten Patienten, die entsprechende - gleichzeitig auftretende - Grippe-Symptome bei sich spüren, sich mit ihrem Hausarzt in Verbindung zu setzen.
"Man sollte aber nicht einfach unangemeldet in der Praxis erscheinen
sondern vorher anrufen und die Symptome schildern", riet Werner. So könnten in der Praxis bei Bedarf Maßnahmen ergriffen werden, um die Ansteckung anderer Patienten zu vermeiden.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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