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Vorsicht, aber keine Panik


Kreis gab Tipps zum Schutz vor Schweinegrippe

22.07.2009 (fjh)
Nachdem in den vorangegangenen Tagen weitere vier Fälle der Schweinegrippe im Landkreis Marburg-Biedenkopf aufgetreten waren, gab die Kreisverwaltung am Mittwoch (22. Juli) noch einmal allgemeine Informationen zu dieser Erkrankung. Am Mittwochabend meldete sie dann den bereits siebten Fall von Schweinegrippe im Landkreis.
Wie die Kreisverwaltung am Mittwochabend in Marburg mitteilte, zeigte jetzt ein Mann aus dem Westkreis entsprechende Symptome. Testergebnisse waren positiv.
Wo sich der Mann mit dem Virus angesteckt hat, steht nicht fest. Der Krankheitsverlauf ist mild. Der Mann ist zu Hause isoliert und wird dort behandelt.
Weitere Angaben zu diesem Fall machte die Kreisverwaltung nicht. Allerdings hatte sie bereits am Vormittag allgemeine Hinweise zum Umgang mit der "neuen Influenza" veröffentlicht.
"Wir möchten, dass die Menschen im Landkreis Marburg-Biedenkopf gut informiert sind, damit sich keine Missverständnisse oder unvollständige Informationen verbreiten können", betonte Landrat Robert Fischbach am Mittwochvormittag in Marburg.
Insbesondere wegen der Isolierung von Kontaktpersonen sei ein vermehrtes Informationsbedürfnis festgestellt worden. Fischbach warnte ausdrücklich vor Hysterie und Panik.
"Wer in Spanien oder auf Mallorca im Urlaub war, gilt jetzt nicht automatisch als erkrankt", beruhigte der Landrat die Urlauber.
In diesem Zusammenhang wies Dr. Ingo Werner in seiner Funktion als Leiter des Fachbereichs Gesundheit beim Landkreis auf die alljährlich im Herbst auftretende saisonale Grippe hin: "Die Situation ist durchaus vergleichbar. Und wer im Herbst hustet oder niest, wird ja auch nicht gleich in Quarantäne geschickt."
Auch Werner warnte vor einer Grippe-Hysterie. Darüber hinaus teilte er mit, dass das zuständige Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin seine Strategie geändert und die Quarantäne-Bestimmungen für Kontaktpersonen entschärft hat. "Bisher war es so, dass die sogenannten "Kontaktpersonen ersten Grades", die sehr engen Kontakt zu Erkrankten hatten, ebenfalls isoliert wurden. Dieses Vorgehen ist aufgrund der zwischenzeitlich gesammelten Erfahrungen und vor dem Hintergrund der Entwicklung des Infektionsgeschehens nach Auffassung der Experten vom RKI nicht mehr erforderlich", erläuterte der Leiter des Gesundheitsamts.
Lediglich enge Kontaktpersonen, die in sensiblen Bereichen wie der Kranken- oder Altenpflege oder in Kindergarten oder Schule arbeiten, seien von der Arbeit freizustellen. Sie könnten sich aber ansonsten frei bewegen und beispielsweise einkaufen gehen.
Auch sollten enge Kontaktpersonen vermeiden, mit chronisch kranken oder in ihrer Körperabwehr geschwächten Menschen, Säuglingen und Schwangeren in Kontakt zu kommen, riet Werner: "Enge Kontaktpersonen, die ein erhöhtes Erkrankungsrisiko aufweisen, erhalten die Auflage zur sogenannten passiven Kontrolle. Das heißt, die Betroffenen müssen zweimal täglich bei sich Fieber messen und sich bei einer Veränderung des Gesundheitszustandes oder bei Auftreten von Symptomen mit dem Arzt in Verbindung setzen."
Zu diesem Personenkreis gehören Menschen mit chronischen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, der Atemwege oder des Immunsystems sowie Säuglinge bis zum zwölften Lebensmonat und Schwangere.
Werner wies auch noch einmal auf die Einhaltung der Hygiene-Regeln als wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung hin: Man sollte sich mehrmals täglich über 20 bis 30 Sekunden mit Seife gründlich die Hände waschen. Vor allem sollte das nach Personen-Kontakten und nach der Nutzung von Sanitär-Einrichtungen und vor dem Essen geschehen.
Man sollte in ein Papiertaschentuch oder notfalls in die Armbeuge husten oder niesen, nicht in die Handfläche. Dabei sollte man Abstand zu anderen Personen halten und das Taschentuch sofort im Hausmüll entsorgen. Kontakt zu möglicherweise erkrankten oder fiebrigen Personen sollte man meiden.
Geschlossene Räume sollte man drei- bis viermal täglich für etwa zehn Minuten lüften.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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