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Schlagen und zuschlagen


Marburger Ruderer auf Erfolgskurs

15.07.2009 (fjh)
Nachdem die Ruder-Mannschaft der Philipps-Universität bereits im Jahr 2007 den zweiten und 2008 den ersten Platz in der Nachwuchswertung der Deutschen Hochschulmeisterschaften (DHM) erzielen konnte, gelang es den Ruderern am Wochenende in Schwerin, den Pokal zu verteidigen. In den vier Bootsklassen der Nachwuchs-Wertung gelangen der Mannschaft von Chef-Trainer Daniel Riechmann zwei Siege und zwei Bronze-Medaillen sowie ein fünfter und ein achter Platz.
Im ersten Rennen der deutschen Hochschulmeisterschaften galt es am Samstag (11. Juli) bei gemischten Wetterverhältnissen zunächst für den Männer-Vierer, den Vorlauf im Gigboot für sich zu entscheiden und somit direkt in das Finale der besten sechs von elf angetretenen Mannschaften einzuziehen. Bei starkem Seitenwind erwischte die Mannschaft jedoch einen unglücklichen Start und verpasste somit die direkte Qualifikation.
Den Umweg über den Hoffnungslauf gingen die Marburger Ruderer jedoch sehr souverän und zeigten der Konkurrenz, worauf sie sich im Finale einzustellen hatte. Mit etwa zwei Bootslängen Vorsprung sicherten sich die Marburger das Final-Ticket.
Dort erwischten sie einen guten Start und lieferten sich mit Gegnern aus ganz Deutschland ein spannendes Rennen, in dem sie am Ende einen dritten Platz erzielen konnten. Gegen die erfahrenen Ruderer aus Osnabrück, die bereits ihren Vorlauf gewinnen und somit Kräfte sparen konnten, konnte die junge Mannschaft um Martin Wiemer letztlich nur wenig ausrichten.
Auf den zweiten Platz fehlten ihr aber lediglich 0,3 Sekunden. Für das nächste Jahr kündigten die Ruderer bereits die Revanche an und zeigten sich überzeugt, die DHM 2010 in Hannover gewinnen zu können.
Für die beiden Frauen-Gig-Vierer der Philipps-Universität galt es in einem Feld von zehn Booten, sich ebenfalls im Vorlauf durchzusetzen und sich somit für das Finale zu qualifizieren. Während das erste Marburger Boot die direkte Qualifikation verpasste und den Umweg über den Hoffnungslauf antreten musste, gelang der direkte Erfolg der zweiten Mannschaft um Schlagfrau Ute Gradmann. Sie setzte sich im anschließenden Finale bereits nach wenigen Metern an die Spitze und baute ihren Vorsprung bis ins Ziel kontinuierlich aus. Damit erruderte sie den ersten Sieg auf der DHM.
Die ehemalige Kanu-Polo-Weltmeisterin zeigte damit ihre sportliche Routine. Bereits vor dem Rennen wusste sie, wie die Gegnerinnen zu schlagen sind: "Bei den Windverhältnissen müssen wir das Rennen technisch sauber und bis zum Ende konzentriert fahren."
Das andere Marburger Boot von Steuerfrau Miriam Gehring konnte das ganze Rennen hindurch gut mithalten. Im Schluss-Spurt musste es sich nur den Rudererinnen aus Tübingen mit einer halben Sekunde geschlagen geben.
Die beiden Rennen zuvor hatten die Mannschaft einiges an Kraft gekostet, zumal alle anderen Mannschaften konstitutionell stärker waren. Allerdings konnten die Rudererinnen hinter Schlagfrau Anntke Ewert das durch ihre starke Technik und ihren großen Willen ausgleichen und damit die Bronze-Medaille einfahren.
Im gesteuerten Mixed-Vierer war die Marburger Uni ebenfalls mit zwei Booten vertreten. Ihnen gelang bereits am Samstagabend die direkte Qualifikation für das Halbfinale, nachdem die Mannschaften zuvor jeweils im Männer- und Frauen-Vierer angetreten waren. Im ersten Halbfinale am Sonntag (12. Juli) zogen die Ruderer um Martin Wiemer nach einem dritten Platz in das Finale ein. Das zweite Marburger Boot musste hingegen den schweren Rennen vom Vortag Tribut zollen und erreichte nur das kleine Finale, in dem die Ruderer allerdings sicher den zweiten Platz mit nach Hause nehmen konnten.
Im großen Finale starteten die besten sechs der 13 angetretenen Mannschaften aus ganz Deutschland. In einem hochklassigen und spannenden Rennen entschied am Ende das Zielphoto: Hinter den Erstplatzierten aus Trier gingen vier Mannschaften nahezu zeitgleich durchs Ziel, so dass die Marburger am Ende mit dem fünften Platz und einem Abstand von nur 0,9 Sekunden zufrieden sein mussten. Nach 500 Metern Renn-Distanz entschieden somit wenige Zentimeter den Ausgang.
Im gemischten Achter war die Marburger Mannschaft natürlich ebenfalls vertreten. Nach dem Sieg im letzten Jahr und dem zweiten Platz beim Wettbewerb 2007 gingen die Schützlinge von Daniel Riechmann natürlich als hoher Favorit ins Rennen.
Allerdings zeigte sich im Finale, dass sich das harte Training und die vielen Einheiten auf der Lahn und in den Trainingslagern auf dem Edersee am Sport- und Studienheim der Philipps-Universität bezahlt gemacht haben. Von Anfang an ließen die Marburger Ihren Konkurrenten keine Chance und spielten ihre technischen und konditionellen Stärken voll aus.
Hinter dem Schlag-Duo Nicolas Fischer und Georg Kampelmann bildeten die beiden Vorjahres-Siegerinnen Greta Bandelin und Anne Steiner sowie Robin Döring und Jens Kruse als Leiter des Marburger Zentrums für Hochschulsport den sogenannten "Maschinenraum" im Marburger Flaggschiff. Im Bug saßen die bereits am Vortag im Frauen-Vierer siegreichen Rudererinnen Wiebke Peters und Ute Gradmann. Steuerfrau Miriam Gehring zeigte sich hoch zufrieden angesichts der starken Leistung ihres Bootes, das sich bereits am Start deutlich absetzen und den Vorsprung auf die zweitplatzierten Hannoveraner am Ende auf mehr als zwei Bootslängen ausbauen konnte.
Bei der Siegerehrung hoben die Verantwortlichen des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportbundes (adh) die hervorragende Ausbildungsleistung des Trainer-Gespanns hervor und zeigten sich zuversichtlich, dass sich dieser Erfolg in der Zukunft fortsetzen wird. Trainer Daniel Riechmann zeigte sich bereits am Freitag (10. Juli) im Gespräch mit den Verantwortlichen zuversichtlich. Er sagte: "Ich habe ein gutes Gefühl. Die Erfolge der beiden letzten Jahre und unsere monatelange Arbeit werden sich auszahlen. Ich will den Pokal wieder mit nach Marburg bringen und für ein weiteres Jahr behalten."
Auch die anderen Trainer – Andrea Fauck, Hendryk Planz und Tilman Dörr – bejubelten mit ihrer Mannschaft den erneuten Gewinn der Gesamtwertung im Nachwuchs-Klassement. Neben den Nachwuchs-Ruderern waren noch weitere Mannschaften in Schwerin am Start: Im offenen Mixed-Vierer gelang es den vier Marburgern, gegen starke Konkurrenz einen guten fünften Platz im Finale zu erzielen. Im leichten Frauen-Zweier erzielten die Marburgerinnen am Samstag den fünften und sechsten Platz. Am Sonntag war in dieser Bootsklasse die Konkurrenz stärker, so dass die Qualifikation über Vor- und Hoffnungslauf notwendig war.
Verena Eubel und Bianca Eisenacher verpassten hier jedoch leider das Finale. Beide haben erst an der Uni das Rudern erlernt. Gegen routinierte Rudererinnen bewiesen sie dennoch den Mut, in der offenen Klasse anzutreten.
Insgesamt stellte die Philipps-Universität neben der Uni Münster die größte Mannschaft des Turniers. Sie trat am Sonntagabend in bester Laune die weite Rückreise nach Marburg an.
Hervorzuheben ist neben dem hohen ehrenamtlichen Engagement der Trainer sicherlich die gute Kooperation mit dem Marburger Ruderverein sowie den Sponsoren der Mannschaft. Hier nannte der Verein insbesondere die Dr.-Reinfried-Pohl-Stiftung, die erst im Frühjahr die Anschaffung eines neuen Bootsanhängers ermöglicht hat.
pm: Verein für Hochschul-Rudern
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