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Leistungsstärker dank LOEWE


Bio-Wissenschaften erhalten 21 Millionen aus Landesprogramm

08.07.2009 (fjh)
Die Ergebnisse in der zweiten Wettbewerbsrunde des hessischen Forschungsförderungsprogramms "Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich- ökonomischer Exzellenz" (LOEWE) wurden am Mittwoch (8. Juli) in Wiesbaden bekanntgegeben. Zusammen mit dem Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie (MPI) war die Philipps-Universität dabei mit dem LOEWE-Zentrum "Synthetische Mikrobiologie" erfolgreich.
Zusätzlich ist die Marburger Universität auch am LOEWE-Zentrum "Universities of Giessen and Marburg Lung Center" (UGMLC) sowie am LOEWE-Schwerpunkt "Präventive Biomechanik" beteiligt.
"Es ist ein großer Erfolg, dass wir uns mit diesem Zentrum im LOEWE-Wettbewerb durchsetzen konnten", freute sich Universitätspräsident Prof. Dr. Volker Nienhaus über das Marburger Ergebnis. Der ausgewählte Antrag belege einmal mehr die Leistungsfähigkeit der Lebenswissenschaften in der für Marburg charakteristischen Interdisziplinarität und Zusammenarbeit mit dem hiesigen Max-Planck-Institut.
Der Präsident dankte den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des MPI und der Universität für ihr anhaltend großes Engagement, das mit der Bewilligung nun belohnt wurde. Das jetzt zugesagte Geld sei für die erfolgreiche Realisierung des Vorhabens ebenso unverzichtbar wie dieses Engagement.
"Auch die Erfolge der medizinischen Anträge sind überzeugende Belege für die mittelhessische Forschungsstärke", äußerte sich Nienhaus erfreut.
Die Philipps-Universität und das Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie verfügen bereits jetzt über einen der größten Schwerpunkte mikrobiologischer Forschung in Deutschland. "Durch das Zusammenwirken von 26 existierenden Gruppen und durch die Gründung weiterer Arbeitsgruppen sowie einer Graduate School kann nun die Entwicklung des neuen Forschungsfeldes noch stärker vorangetrieben und in Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft auf Dauer ein international einzigartiges Zentrum aufgebaut werden", sagte die für Forschung zuständige Universitäts-Vizepräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause.
In der "Synthetischen Mikrobiologie" geht die Mikrobiologie über den Schritt des Eingreifens und der Veränderung einzelner Proteine, Biosynthese-Wege oder Proteinkomplexe hinaus und strebt das gezielte Design größerer Strukturen oder Zellen mit vorgegebenen Eigenschaften an. Dabei verspricht die kombinierte Anwendung von synthetischen und analytischen Forschungsansätzen grundsätzlich neue Einblicke in die Funktionsweise mikrobieller Zellen.
Die wissenschaftliche Koordination des LOEWE-Zentrums für Synthetische Mikrobiologie verantworten Prof. Dr. Lotte Sogaard-Andersen, die Direktorin im Max-Planck Institut für terrestrische Mikrobiologie und Professorin am Fachbereich Biologie ist, sowie der Marburger Physik-Professor Dr. Bruno Eckhardt.
"Unsere Arbeitsgruppen sind auf zentralen Gebieten der Mikrobiologie ausgewiesen und haben wesentlich zum Verständnis mikrobieller Zellfunktionen beigetragen. Diese Expertise wollen wir in Kooperation mit Vertretern aus den Bereichen mathematische Modellierung und Simulation biologischer Systeme, Bio-Informatik und Bioethik zu einem interdisziplinären Forschungszentrum ausbauen", erklärten Sogaard-Andersen und Eckhardt das neue LOEWE-Zentrum, das zunächst auf eine Laufzeit von sechs Jahren angelegt ist.
Im zweiten erfolgreichen LOEWE-Zentrum mit der protzerisch auf englisch abgeleiteten Abkürzung "UGMLC", das die Philipps-Universität zusammen mit der Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen und dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung Bad Nauheim beantragt hat, sollen alle relevanten wissenschaftlichen und klinischen Kompetenzen der universitätsmedizinischen Standorte Gießen und Marburg sowie des MPI für Herz- und Lungenforschung in Bad Nauheim auf dem Gebiet der entzündlichen und hyperproliferativen Erkrankungen der Lunge und der Atemwege zusammengeführt und fortentwickelt werden. Erkrankungen der Lunge und der Atemwege gehören hinsichtlich Morbidität, Mortalität und sozioökonomischer Belastung des Gesundheitssystems weltweit zu den dominierenden Krankheitsgruppen. Ziel des UGMLC ist es, ein international führendes translationales Forschungszentrum zu errichtren und verbesserte diagnostische und therapeutische Konzepte für die betroffenen lungen-Erkrankten Patienten zu entwickeln.
Der dritte erfolgreiche Antrag zu dem LOEWE-Schwerpunkt "Präventive Biomechanik" wurde von der Fachhochschule Frankfurt, der Universität Frankfurt, der Philipps-Universität Marburg und der Berufsakademie Mosbach gestellt. Er zielt auf ein besseres Verständnis von Weichgewebsregionen und die Reduktion von Gefährdungen durch Stützkonstruktionen beziehungsweise Hilfsmittel ab.
pm: Philipps-Universität Marburg
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