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Grüne Schule


Naturkunde-Unterricht im Botanischen Garten

28.02.2008 (alx)
Die "Grüne Schule" des Botanischen Gartens wurde am Mittwoch (27. Februar) in der Cafeteria des Neuen Botanischen Gartens auf den Lahnbergen eröffnet. Gemeinsam mit Schülern der Jahrgangsstufen fünf bis sieben stellten Universitäts-Vizepräsident Dr. Michael Schween, der wissenschaftliche Leiter des Botanischen Gartens Dr. Andreas Titze und die Leiterin der Grünen Schule Dr. Ute Becker das Programm vor.
Bei einem Rundgang durch die Gewächshäuser demonstrierten die Schüler was sie in dem bereits stattgefundenen Projekt "Botanik Hautnah" gelernt haben. In Zusammenarbeit mit der "Grünen Schule" bietet die AG Naturwissenschaftlicher Unterricht (NaUnt-AG) der Wollenbergschule Wetter seit dem Schuljahr 2007/08 jahrgangsübergreifenden Naturwissenschafts-Unterricht an. An fünf Stationen experimentierten, beobachteten und informierten die Schüler der AG.
Betreiber des Botanischen Gartens ist die Philipps-Universität. Jedoch entfielen nur fünf Prozent der Nutzung des Gartens auf sie, sagte Schween. Wesentliche Aufgabe Botanischer Gärten ist laut Titze neben der Erforschung und Erhaltung der globalen Artenvielfalt auch die Umwelt-Erziehung. In Zeiten des Klimawandels sei es wichtig, das Bewusstsein gegenüber den sensiblen Ökosystemen der Erde zu schärfen. So wie man Schreiben lernt, muss schließlich auch jeder die Zeichen der Natur verstehen lernen.
"Bildung für nachhaltige Entwicklung" heisst eines der Programme, das von der Vollversammlung der Vereinten Nationen beschlossen wurde. Auch das Land Hessen beteiligt sich daran. Zielvorgabe ist es bis 2014 zehn Prozent aller Schulen der teilnehmenden Länder in intersdisziplinäre Bildungsprojekte zu integrieren. In Hessen beteiligen sich bisher 20 Schulen. Darunter auch die Richtsberg-Gesamtschule sowie die Theodor-Heuss-Schule.
Der Botanische Garten bietet einen gute Grundlage für fächerübergreifenden Unterricht. Er beherbergt 13.500 verschiedene Pflanzenarten. In ganz Deutschland gibt es etwa 9.500 unterschiedliche Gewächse.
Bei ihrem Kurs-Angebot orientiert sich die "Grüne Schule" an den hessischen Lehrplänen, erläuterte Becker. So eigne sich der Kurs "Rauschgift - Drogenpflanzen" gut für die siebte Jahrgangsstufe, in der das Thema Drogen und Drogenprävention behandelt wird.
Praxisnahe Methoden in der Vermittlung und ein interdisziplinärer Ansatz sollen den Schülern Einblicke in das Ökosystem Erde ermöglichen. Geographische Gegebenheiten und politische Zusammenhänge sollen dabei ebenso berücksichtigt werden wie die naturwissenschaftliche Perspektive.
Damit richte sich die "Grüne Schule" einerseits an Schüler aller Schulformen, andererseits aber auch an Lehrkräfte. Ihnen möchte der Botanische Garten Fortbildungsmöglichkeiten eröffnen.
Der Botanische Garten und die "Grüne Schule" leisten damit einen Beitrag zu einem globalen Thema. Klimaschutz und Nachhaltige Entwicklung sind ohne Sensibilisierung der Menschen gegenüber ihrer Umwelt nicht möglich.
Dass der Botanische Garten in Marburg betrieben werden kann, sei vor allem privaten Förderern und Fördervereinen zu verdanken, erklärt Schween. Im letzten Jahr habe der Botanische Garten 2,3 Millionen Euro mehr benötigt,als man ihm zugewiesen habe.
Botanische Gärten fielen bei der Vergabe der Mittel durch das Land Hessen unter die Kategorie "Sondertatbestand", berichtete Schween. Er fühle sich dadurch an das Wort "Straftatbestand" erinnert.
Alexandra Appel
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