25.06.2009 (fjh)
Zivilcourage bewies eine 39-Jährige Mitarbeiterin des Ordnungsamts der
Stadt Marburg am Montag (22. Juni) in der Ernst-Giller-Straße. Dabei wandte die Frau aus dem Ostkreis Kenntnisse an, wie sie erst vor kurzem in einem freiwillig belegten Seminar des Präventionsprogramms "Gewalt-Sehen-Helfen" gelernt hatte.
Sie bereinigte eine Situation, die dem Anschein nach auf eine Schlägerei oder sogar einen Raubüberfall hätte hinauslaufen können. Zwei junge Männer verfolgten am Montagnachmittag gegen 14.45 Uhr einen älteren Mann von den Lahnwiesen beim ehemaligen Gaswerk bis unter die Brücke in die Ernst-Giller-Straße. Die augenscheinlich betrunkenen und aggressiven Männer schubsten ihr Opfer und zerrten an seinem Rucksack herum.
Für die Mitarbeiterin des Ordnungsamts drängte sich der Eindruck einer bevorstehenden Körperverletzung oder sogar eines Raubüberfalls auf. Sie handelte, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.
Mit dem Handy verständigte sie die Polizei. Aus sicherer Entfernung heraus machte sie die Kontrahenten lauthals auf sich aufmerksam. Zudem sprach sie einen Busfahrer und einen wartenden Fahrgast an.
Sofort erhielt sie die erbetene Unterstützung. All diese Maßnahmen führten zu dem erhofften Erfolg. Die beiden Jugendlichen ließen von ihrem Opfer ab und flüchteten zurück zur Lahn.
Aufgrund der guten Personenbeschreibung nahm die Polizei wenig später die beiden 24 und 26 Jahre alten, stark betrunkenen Männer fest. Ein Alkoholtest ergab bei beiden einen Wert von jeweils weit mehr als zwei Promille. Ihren Rausch schliefen sie daraufhin in einer Ausnüchterungszelle der Polizei aus.
Das vermutliche Opfer war ein 72-jähriger Mann aus Gladenbach. Das Eintreffen der Polizei hatte er gar nicht erst abgewartet. Er blieb wohl unverletzt.
Nach den bisherigen Erkenntnissen hatten private Gründe die Streitigkeiten der untereinander bekannten Beteiligten ausgelöst. Die mutige Intervention der couragierten Frau verhinderte offenbar eine Eskalation dieses Streits.
pm: Polizei Marburg
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