Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Schluss mit lustig


Nach 28 Jahren keine Schiffstour mehr für Behinderte

20.06.2009 (fjh)
Nach 28 Jahren müssen die viertägigen Behindertenfahrten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) auf der MS Franconia eingestellt werden. Landrat Robert Fischbach und Erster Kreisbeigeordneter Dr. Karsten McGovern bedankten sich am Freitag (19. Juni) bei Inge Gehrmann, Horst Galonska und Rudolf Kittel vom DRK.
"Aus Spaß habe ich oft schon gesagt, dass dem Landkreis ein Teil der MS Franconia gehören müsste, weil wir bereits seit so vielen Jahren Fahrten auf ihr durchführen", scherzte Fischbach. Die Geehrten stünden stellvertretend für alle ehrenamtlichen Helfer bei den Fahrten für Behinderte auf der MS Franconia.
28 Jahre lang wurde dieses Schiff auch für die jährlich durchgeführten viertägigen Fahrten des DRK-Kreisverbands Marburg genutzt, die vom Landkreis Marburg-Biedenkopf finanziell unterstützt wurden. Aufgrund von Auflagen durch den Technischen Überwachungsverein (TÜV), die der Eigner nicht realisieren kann, dürfen diese mehrtägigen Fahrten so nicht mehr stattfinden.
Jede Fahrt war ausgebucht. Es gab deutlich mehr Bewerber als Plätze.
"Das zeigt, wie begehrt die Teilnahme war. „Besonders ist hervorzuheben, dass diese Fahrt in 28 Jahren 28 Mal durchgeführt werden konnte und Menschen mit Behinderungen – auch mit schweren Behinderungen - hier eine Chance auf einen betreuten Urlaub hatten", erklärte McGovern. "Die ehrenamtlichen Betreuer des DRK und auch unseres Fachbereichs Gesundheit haben sich intensiv um die jeweils 56 Passagiere gekümmert." In dieser Veranstalgung stecke viel Herzblut drin und ein großes Engagement des DRK, das der Kreisausschuss würdigen wolle.
Galonska verwies darauf, dass diese Fahrt für einige Teilnehmer mit hohem Hilfe-Bedarf oft die einzige Chance war, ein paar Tage aus dem Alltag herauszukommen. "Das war für viele Mitfahrer ihr Traumschiff", meinte Gehrmann.
DRK-Kreisgeschäftsführer Kittel ergänzte, dass es bei diesen Fahrten auch Rollstuhlfahrern ermöglicht wurde, zum Beispiel an Stadtbesichtigungen teilzunehmen. Der Faktor Zeit sei für die Pflege der Teilnehmer als ein großes Plus verstanden worden, denn die Betreuer seien vier Tage lang nur für die Patienten dagewesen, betonte Gehrmann.
Derzeit wird noch geprüft, ob in irgendeiner Form ein Ersatz – möglicherweise auch eine Tagesfahrt – angeboten werden könnte.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
Text 2360 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2017 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg