19.06.2009 (fjh)
Das Zertifikat zum audit "Beruf und Familie" hat Oberbürgermeister Egon Vaupel am Mittwoch (17. Juni) in Berlin entgegengenommen. Die
Stadt Marburg wurde damit ebenso wie die
Philipps-Universität als familienfreundlicher Betrieb ausgezeichnet.
"Das audit Beruf und Familie ist eine Auszeichnung, die man sich erarbeiten muss", erklärte Vaupel. Das Zertifikat nahm der Oberbürgermeister aus den Händen der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen entgegen.
Die Stadt hatte sich im Jahr 2008 entschieden, am audit teilzunehmen. Für die Stadtverwaltung sei dieses Zertifikat Bestätigung und Ansporn zugleich. Eine familienfreundliche Stadtverwaltung bedeute, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die es Eltern erlauben, Familie und Beruf zu vereinbaren, betonte Vaupel.
Flexible Arbeitszeiten seien deshalb ein Muss. In der Stadtverwaltung sei diesbezüglich schon viel getan worden.
"Aber Familienfreundlichkeit ist ein Prozess", sagte der Oberbürgermeister. "Mit der Teilnahme am audit Beruf und Familie wollen wir das, was wir innerhalb der Stadtverwaltung bereits begonnen und umgesetzt haben, fortführen."
Eine familienfreundliche Stadtverwaltung wirkt sich nicht nur positiv nach innen aus. Zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen auch nach außen, dass sich die Stadtverwaltung als Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger versteht.
Das audit "Beruf und Familie" unterstützt die Verwaltung, eine familienbewusste Personalpolitik nachhaltig umzusetzen. Es ist - kurz gesagt - das strategische Management-Instrument zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Im Rahmen der Auditierung werden konkrete Ziele und Maßnahmen erarbeitet. Dabei geht es zum Beispiel um die Gestaltung der Arbeitszeit, um die Arbeitsorganisation, um die Informations- und Kommunikationspolitik innerhalb der Verwaltung oder des Betriebs.
Die praktische Umsetzung dieser Ziele überprüft die "Beruf-und-Familie gGmbH" jährlich. Drei Jahre nach Erteilung des Zertifikats wird im Rahmen der Re-Auditierung überprüft, inwieweit die gesteckten Ziele erreicht worden und welche weiterführenden Ziele zu vereinbaren sind.
Nur im Falle einer erfolgreichen Re-Auditierung erhalten die Unternehmen und Institutionen die Bestätigung ihres Zertifikats und dürfen das Qualitätssiegel des audit führen. Das gilt dann allerdings nur bis zur nächsten Überprüfung nach weiteren drei Jahren.
Sowohl Dr. Michael Endres vom Vorsitzender des Vorstands der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, die das audit vor mehr als zehn Jahren initiiert hat, als auch Bundesministerin von der Leyen und die Staatssekretärin Dagmar Wöhrl stellten in Berlin bei der Veranstaltung zur Zertifikatsverleihung die besondere Notwendigkeit heraus, eine Ausgewogenheit zwischen Beruf und Familie herzustellen. Wenn sowohl die Arbeitgeber als auch die Beschäftigten auf diese Balance hinarbeiteten, werde es für beide Seiten eine wahrnehmbare Gewinn-Situation geben.
Die "Beruf-und-Familie gGmbH" hat erstmals im Jahr 1999 Zertifikate an familienfreundliche Unternehmen verliehen. Waren es im Anfangsjahr nur 5 Unternehmen, die sich zertifizieren ließen, so erhielten in diesem Jahr anlässlich der elften Zertifikatsverleihung insgesamt 322 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen das Zertifikat. Insgesamt sind in den am 17. Juni 2009 ausgezeichneten Unternehmen, Institutionen und Hochschulen rund 559.195 Beschäftigte und rund 376.474 Studierende tätig. Zusammen mit den bisher auditierten Unternehmen, Institutionen und Hochschulen profitieren rund 1.191.572 Beschäftigte und 939.731 Studierende von der familienfreundlichen Ausrichtung der beteiligten betriebe.
pm: Stadt Marburg
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