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Ausgefeilter Ausklang


Wie feuere ich meinen Mörder?

15.06.2009 (ute)
Der Titel ließ es vermuten. Das Stück "Wie feuere ich meinen Mörder?" von Aki Haurismäki hatte viel mit feuern zu tun. Als Abschlussveranstaltung der 14. Hessischen Theatertage brachte das National Theater Hermannstadt die Kriminalkomödie am Sonntag (14. Juni) im Theater am Schwanhof (TaSch 1) auf die Bühne.
Nicht nur der "Held" Henri wurde am Anfang des Stücks von seinem Chef gefeuert. Am Schluss der Aufführung hat der Killer unter anderem auch auf den Protagonisten das Feuer eröffnet.
Henri hatte seinen Mörder dabei selbst bestellt. Nach seiner Entlassung scheiterte der Schicksalsgeschlagene aus Feigheit und wegen einer gehörigen Portion Pechs daran, sich umzubringen. Das sollte dann ein Killer für ihn erledigen.
Als er jedoch nach Aufgabe seines Auftrags in einem Café sitzt, fängt Henry allerdings Feuer bei einer Dame. Eine feurige Liebesgeschichte entspinnt sich. Henri fasst wieder Lebensmut und versucht, den Auftrag rückgängig zu machen, aber vergebens. Der Killer ist auf ihn angesetzt und lässt sich nicht mehr feuern.
Das Stück hat einen komischen Stoff in zweifacher Hinsicht. Er ist auch so von dem Regisseur Radu-Alexandru Nica in großen Teilen überzeugend in Szene gesetzt worden.
Manchmal urkomisch lachend, manchmal beklemmend komisch berührt, fieberten die Zuschauer mit Henri mit. Der "Held" wurde gelungen von Georg Potzolli gespielt.
Das karge Bühnenbild forderte dabei den Hermannstädter Schauspielern Johanna Adam unter anderem als Geliebte Henris, Franz Kattesch unter anderem als Killer, Pali Vecsey unter anderem als Kellner und Horia Hicoara unter anderem als Taxifahrer eine große schauspielerische Leistung ab.
Die Aufführung endete mit einem Feuerwerk aus Parodien. Der Killer schoss zunächst auf seinen Auftraggeber und beendete damit das Theaterstück. Dann standen die Akteure wieder auf. Der Killer rannte wieder auf Henri zu, schoss dann aber auf die Geliebte, die sich in der zweiten Sequenz erschrocken zwischen die beiden Männer warf. Henri entriss in einer dritten Sequenz dem Killer die Waffe und erschoss ihn.
Das Stück aus Marburgs rumänischer Partnerstadt Sibiu - oder auf Deutsch Hermannstadt - endete nach unzähligen Sequenzen. Es war also kein Wunder, dass die Zuschauer zum Schluss der Veranstaltung noch einmal richtig Feuer fingen. Sie verließen die Aufführung nach einem langen Applaus erheitert nachdenklich.
Ute Schneidewindt
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