15.06.2009 (atn)
Der mit 1.500 Euro dotierte Marburger Kinder- und Jugendtheaterpreis 2009 für die beste Produktion und der mit 3.500 Euro dotierte Preis für die beste Inszenierung im Erwachsenen-Bereich wurden am Sonntag (14. Juni) zum Abschluss der
Hessischen Theatertage 2009 verliehen.
Die siebenköpfige Jury des Kinder- und Jugendtheaterpreises besteht aus Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Sie hat ihre Auszeichnung dem Kinder- und
Jugendtheater Dortmund für seine Produktion "Der Junge, der unsichtbar wurde" von Michael Ramløse zuerkannt. Auf den zweiten Platz kam das
Danstheater AYA aus Amsterdam mit "Soul" oder "Seele". Auf den dritten Platz wählte die Jury "Der Wolf und der Mond" von Roberto Frabetti. Dieses Stück wurde gespielt vom
Hof-Theater Tromm aus Grasellenbach und dem SETanztheater aus Nürnberg.
Die Jury der Hessischen Theatertage 2009 besteht aus Kristina Stockmann vom "
Freundeskreis Hessisches Landestheater Marburg", Kariona Kupka vom Fachdienst Kultur der
Universitätsstadt Marburg und dem Theaterkritiker Herbert Fuchs. Sie vergaben insgesamt vier Preise.
Der Preis für die beste Inszenierung wurde an
"Die Bakchen" von Euripides in der Regie von Gustav Rueb vergeben. In der Inszenierung des
Staatstheaters Kassel entfalteten nach Meinung der Jury Text, Bühnenbild und hervorragende Schauspielleistungen eine große Wirkung. So habe das fast 2.500 Jahre alte antike Drama auch seine heute noch verstörende Aktualität gezeigt.
Als beste Schauspielerin wurde Anke Stedingk in der Rolle der Agaue in "Die Bakchen" ebenfalls mit 3.500 Euro ausgezeichnet. Stedingk überzeugte die Jury durch ihre intensive und differenzierte Darstellung der Mutter des Pentheus.
Den ebenso hoch dotierten Preis für die besten Nachwuchs-Schauspieler der diesjährigen Theatertage verlieh die Jury dem Ensemble des Stücks "Ehrensache" von Lutz Hübner in der Regie von Alexander Brill. Dabei handelt es sich um eine Inszenierung des Theaters
Theaterperipherie aus Frankfurt. Die Laiendarsteller mit Migrations-Hintergrund beeindruckten durch ihre authentische und überaus engagierte Spielweise.
Den Sonderpreis von 2.000 Euro teilten sich zwei Produktionen. Die "Phantom-Geschichte" von Nicola Unger vom
Mousonturm-Theater in Frankfurt und "Ich weiß etwas von dir, was du nicht mehr weißt" von Manuela Weichenrieder, Rolf Michenfelder und Marius Rosinski vom "
german stage service" in Marburg.
Das Schattenspiel "Phantom-Geschichte" erzählt die Geschichte des Terroristen Carlos und einer Frau, die ihm zufällig begegnet. Das Stück arbeitet mit bezaubernd poetischen Bildern, ist unprätentiös, aber politisch deutlich.
"Ich weiß etwas von dir, was du nicht weißt" lädt zu einem Gang durch die Gassen Marburgs ein. Dabei wird über einen MP3-Player die Geschichte einer verlorenen Liebe erzählt, die für den Hörer die Stadt verändert.
pm: Hessisches Landestheater Marburg
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