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Schandfleck in Marburg


Hindenburg-Grab keine touristische Entdeckung

26.02.2008 (alx)
Als Schandfleck betrachten Pitt Metz und Prof. Dr. Georg Fülberth das Grab des ehemaligen Reichspräsidenten Paul Hindenburg in der Elisabethkirche. In einem Antrag haben die beiden Stadtverordneten der Marburger Linken die Stadt Marburg aufgefordert, die Grabstätte künftig nicht mehr als "Kulturelle Entdeckung" anzupreisen.
Anlass für diese Aufforderung war das 2007 erschienene Buch "Kulturelle Entdeckungen in Mittelhessen". Sein Copyright liegt bei der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Fülberth und Metz fordern den Magistrat nun auf, ihren Einfluss im Verwaltungsrat der Sparkasse Marburg-Biedenkopf (skmb) geltend zu machen. Die Sparkassen-Stiftung solle künftig keine touristische Literatur mehr unterstützen, die das Hindenburg-Grab als Sehenswürdigkeit darstellt.
Hindenburg sei schließlich während des Ersten Weltkriegs faktischer Diktator in der Obersten Heeresleitung gewesen. Sie habe Annexionspläne im Osten verfolgt und den Beschluss zum unbeschränkten U-Boot-Krieg durchgesetzt.
Ausserdem habe Hindenburg durch seine Notverordnungen zur Zerstörung der Weimarer Republik beigetragen. Nicht zu vergessen sei schließlich die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933.
In dem Buch werde das Hindenburg-Grab als Sehenswürdigkeit ausführlich behandelt. Beschrieben werde die Flucht der Gebeine von Ostpreußen über das Salzbergwerk Bernterode im thüringischen Eichsfeld bis nach Marburg.
Die Hervorhebung des Grabes als empfehlenswerte Sehenswürdigkeit knüpfe an eine undemokratische ältere Tradition an. Fülberth und Metz hatten diese Tradition schon für überholt gehalten.
Ein "Grußwort der Landräte und Oberbürgermeister" habe auch Marburgs Oberbürgermeister Egon Vaupel unterzeichnet. Darin sehen die beiden Linken-Politiker eine Unterstützung für die Huldigung an einen Mann, der die nationalsozialistische Gewaltherrschaft erst möglich gemacht habe.
pm: Fraktion Marburger Linke
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