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Was dem Klima nicht schadet


50.000 Euro Preisgeld für klimafreundliche Kinderkrippe

03.06.2009 (atn)
Für den klimafreundlichen Neubau der Kinderkrippe Marbach wurde die Universitätsstadt Marburg im Rahmen des Bundes-Wettbewerbs "Kommunaler Klimaschutz 2009" ausgezeichnet. Die Stadt erhielt ein Preisgeld von 50.000 Euro. Der Wettbewerb war vom Bundesumweltministerium in Kooperation mit der Servicestelle Kommunaler Klimaschutz ausgeschrieben worden.
Der Marbacher Neubau erfolgte auf Initiative des Marburger Bündnisses für Familie unter Leitung von Oberbürgermeister Egon Vaupel und unter aktiver Beteiligung der "Standort-Firmen Behringwerke" - CSL Behring, Novartis Behring, pharmaserv und Siemens Healthcare. Mit der neuen Kinderkrippe schuf die Stadt ein Vorbildprojekt für die Kombination von hoher Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien.
Bürgermeister Dr. Franz Kahle nahm am Mittwoch (3. Juni) den Preis aus der Hand von Umwelt-Staatssekretär Matthias Machnig in Berlin entgegen. Laut Wettbewerbsregeln müssen die Gewinner das Preisgeld von 50.000 Euro wieder in die Umsetzung von Klimaschutz-Vorhaben investieren. Kahle erklärte daher: "Der Preis bestätigt nicht nur das bisherige Engagement unserer Stadt im Klimaschutz, sondern ermöglicht auch unsere nächsten Klimaschutz-Projekte".
Machnig gratulierte Marburg und den weiteren Preisträgern. Dabei unterstrich er die große Bedeutung und Innovationskraft der Kommunen für einen wirkungsvollen Klimaschutz.
"Gerade in den Kommunen gibt es ein enormes Einsparpotenzial bei Energieverbrauch und CO2-Emissionen", erklärte er. "Im Rahmen der Klimaschutz-Initiative haben wir ein umfangreiches Förderpaket geschnürt, das kommunale Entscheidungsträger unterstützt, ihre Stadt oder ihren Landkreis klimafreundlicher zu gestalten".
Die im letzten Jahr errichtete Kinderkrippe in Marbach erfüllt alle Kriterien der Passivhaus-Bauweise. Auch der minimierte Heizenergie-Bedarf, ein Grenzwert von 15 kWh/m2a wurde im Kindergarten Marbach mit 9 kWh/m2a unterschritten.
Dazu wurde eine solar unterstützte Pellet-Heizung installiert. Jeder der vier Gruppenräume verfügt über ein separates Lüftungsgerät mit Wärme-Rückgewinnung, das über Luftqualitäts-Sensoren gesteuert wird.
Abgerundet wurde das energetische Gebäudekonzept durch kindgerechte Elemente. Der Garten ist aus dem Obergeschoss über eine zweiläufige Treppenanlage mit integrierter Röhrenrutsche erreichbar. In den Schlafräumen sorgen dimmbare Beleuchtungen und separate, geräuscharme Lüftungsgeräte für eine ruhige und angenehme Atmosphäre.
Mit der Kinderkrippe Marbach ist es gelungen, ein Projekt zu realisieren, das die CO2-Emissionswerte um 87,5 Prozent senkt. Trotz der höheren Erstellungskosten durch den verbesserten Dämm-Standard reduzieren sich die Lebenszyklus-Kosten des Gebäudes. Damit ist auch eine langfristige Wirtschaftlichkeit des Projekts gewährleistet.
Die Nutzung von Solarenergie steht im Zusammenhang mit dem Entwurf der "Satzung der Universitätsstadt Marburg zur verbindlichen Nutzung der Solarenergie in Gebäuden", der so genannten Solarsatzung. Damit soll in Zukunft sichergestellt werden, dass solare Energiegewinnung Eingang in die Planung von Wohnungsbau und gewerblichen Bauvorhaben findet. Mit dem Einsatz von Solarenergie in diesem und weiteren kommunalen Gebäuden will die Stadt Marburg mit gutem Beispiel vorangehen.
Ein weiterer Aspekt, der bei der Umsetzung der Kinderkrippe eine zentrale Rolle gespielt hat, ist die Mitgliedschaft der Stadt Marburg im "BioRegio-Projekt Holz Lahn". Ziel dieses Projekts ist die Gewinnung von Raumwärme auf biologischer Basis, um den ständig steigenden Kohlendioxyd-Werten der Atmosphäre wirksam zu begegnen.
pm: Stadt Marburg
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