29.05.2009 (fjh)
"Früher an später denken!" Diesen Werbespruch der
Deutschen Vermögensberatung (DVAG) zitierte Egon Vaupel bei der Vorstellung des neuesten DVAG-Bauvorhabens. Gemeinsam mit dem DVAG-Firmengründer Prof. Dr. Reinfried Pohl präsentierte der Marburger Oberbürgermeister die Planung am Freitag (29. Mai) bei einer Pressekonferenz im Cafe Rosenpark.
Direkt nebenan befindet sich die Baustelle. Auf dem mehr als 7.000 Quadratmeter großen Gelände am Lahnufer sollen zwei Gebäudekomplexe entstehen.
Gut 40 Millionen Euro möchte Pohl dort bis Herbst 2011 verbauen. Der DVAG-Vorstandsvorsitzende hofft, dass diese Summe nicht wesentlich überschritten wird. Dagegen sei es ihm durchaus recht, wenn später mehr als die erwarteten 50.000 Besucher pro Jahr das Informationszentrum zwischen dem Cafe und der Furthstraße frequentieren.
Drei Etagen soll das nahezu dreieckige Gebäude erhalten. Die Ecken werden allerdings abgerundet. In der Mitte des Komplexes befindet sich ein glasüberdachter Innenhof.
Ein Flügel soll im ersten und zweiten Obergeschoss das Kongress- und Schulungszentrum beherbergen. Der Tagungssaal solle bis zu 500 Menschen fassen, erklärte Architekt Gerd Kaut.
Die 37.000 Freien Mitarbeiter der DVAG wie auch ihre festangestellten Kollegen sollen hier regelmäßig geschult werden. Daneben sollen die Räume aber auch an andere Veranstalter vergeben werden.
In all seinen drei Geschossen soll der andere Flügel ein Museum aufnehmen. Dessen Konzept hat Prof. Dieter Bogner aus Wien ausgearbeitet. Er kündigte an, dass die Präsentation sowohl den Beschäftigten und Geschäftspartnern der DVAG als auch der Bevölkerung Marburgs und den Gästen der Stadt offen stehe.
Das Erdgeschoss des Museums bleibt der DVAG-Firmengeschichte vorbehalten. Im ersten Obergeschoss soll das Thema "Vermögensbildung" möglichst interaktiv präsentiert werden. Das oberste Stockwerk schließlich könnte für wechselnde Ausstellungen der DVAG-Geschäftspartner oder anderer Leihgeber offenstehen.
Ungefähr 10.000 Quadratmeter stehen in diesem Informations- und Congresszentrum insgesamt zur Verfügung. Hinzu kommen soll außerdem noch ein viergeschossiges Verwaltungsgebäude mit einer Brutto-Geschossfläche von 5.000 Quadratmetern.
Ein bestehendes Gebäude am Lahnufer zwischen der Furthstraße und der Bahnhofstraße muss diesem Neubau weichen. Hier soll künftig die Holding residieren, der neben der DVAG zahlreiche weitere Firmen beispielsweise auch in Spanien und den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) angehören. Zu dieser Holding gehören auch das Hotel Rosenpark und das angrenzende Cafe.
Zwischen den beiden neuen Gebäuden soll ein offener Platz entstehen, der den gesamten Komplex beleben soll. Entlang der Lahn soll zudem ein Fuß- und Radweg geführt werden, der die Elisabethbrücke mit der Rosenbrücke verbindet.
Vaupel lobte die Baumaßnahme als städtebauliches Projekt zur Anhebung der Lebensqualität im Nordviertel. Zudem sei sie ein bestandsträchtiges Bekenntnis der DVAG zur
Universitätsstadt Marburg. Es freue ihn, dass ein privates Unternehmen so viel Geld in seiner Stadt investiert.
11 Millionen Euro an Gewerbesteuer habe man im Jahr 2008 an die Stadt Marburg gezahlt, verriet Pohl. Mit der mittelhessischen Universitätsstadt fühle er sich engstens verbunden.
"Ich bin vor 60 Jahren als 20-jähriger völlig mittellos hierhergekommen", erinnerte er sich. "Ich habe hier geheiratet. Meine Söhne wurden in Marburg geboren."
Nach dem Tod seiner Ehefrau Anneliese teilen sich Pohls Söhne Andreas und Reinfried jetzt 52 Prozent der Anteile am Familienunternehmen. Dem Vorstand gehören neben ihnen auch der ehemalige Kanzleramtsminister Friedrich Bohl und der einstige hessische Wissenschaftsminister Dr. Udo Corts an.
Corts leitete auch die Pressekonferenz am Freitagvormittag. Im Gegensatz zu den ungeschriebenen Gesetzen der Medien wurde sie wiederholt von Applaus unterbrochen. Die anwesenden Journalisten allerdings haben ihre Berufsregeln beachtet.
Franz-Josef Hanke
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