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Fahrer gegen Geradlinigkeit


Lastzug auf Radweg festgefahren

21.02.2008 (fjh)
Wenig Verkehr, fehlende Ortskenntnis und der nicht vorhandene Wille, vom geraden Weg abzuweichen, waren die Zutaten, die am Donnerstag (21. Februar) für einen 29-jährigen Lastwagenfahrer zu einer mehrstündigen Zwangspause führten. Der Mann aus Stadtlohe steckte von 06.30 Uhr bis gegen 10.30 Uhr mit seinem Lastwagen mit Anhänger auf dem Radweg parallel zur Bundesstraße 3 zwischen dem Kieswerk in Niederweimar und Cappel fest.
Den Point of no return erreichte er an der Brücke über die Lahn nahe des Landschulheims Steinmühle. An dieser Stelle verengt sich der Radweg, der unmittelbar neben der Bundesstraße verläuft. Durch den von zwei Schallschutzmauern begrenzten "Eingang" auf die Brücke kam der Laster nicht hindurch. Zurück ging es aufgrund des Anhängers auch nicht, da ein Abrutschen an der Böschung drohte.
Der Kraftfahrer war von Gießen nach Marburg unterwegs. Er verfuhr sich nach eigenen Angaben im Baustellenbereich.
"Ich stehe mit meinem mit Kupfer voll beladenen Laster mit Anhänger rechts neben der Straße neben einer Schallschutzmauer. Ich komme weder vor, noch zurück. Es ist sehenswert, was ich hier vollbracht habe."
Mit etwa diesen Worten meldete sich der Mann gegen 06.30 Uhr bei der Polizei. Insbesondere mit dem letzten Satz behielt er absolut recht.
An der Baustelle war er nicht rechts herum durch die Behelfsstraße gefahren, sondern gerade aus. Statt nach links durch Niederweimar weiterzufahren, bog er scharf nach rechts auf den Rad- und Wirtschaftsweg ab. Nach wenigen Metern kreuzte er sogar noch einmal die zuvor verfehlte - in diesem Augenblick wohl autofreie - Behelfs-Spur, bevor er endgültig dem verschlungenen Verlauf des Radweges folgte. In der Annahme, irgendwo auf die grob parallel verlaufende Bundesstraße zurückzukommen, fuhr er weiter. Nach etwa zwei Kilometern war dann vor der Lahnbrücke Schluss.
Die Bergungsarbeiten dauerten länger. Zunächst koppelte der Abschlepp-Unternehmer den Anhänger ab, fixierte die Deichsel und zog den Anhänger über den Radweg zurück zur Straße. Damit war der Weg für die Zugmaschine frei. Ohne Anhänger konnte der Lasterfahrer seinen Lastwagen aus der Situation hinausmanövrieren.
Sachschaden entstand bei der Aktion nicht. Die Folgekosten der Irrfahrt stehen derzeit noch nicht fest.
pm: Polizei Marburg
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