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Deutlicher Anreiz


Wirtschaft bezuschusst Anschaffung zu Ausbildungszwecken

30.04.2009 (fjh)
Die Urkunde zur Akkreditierung des Master-Studiengangs Chemie hat die Philipps-Universität Mitte April erhalten. Die Finanzierung eines interdisziplinären Praxis-Moduls mit dem Schwerpunkt Elektrochemie ist für diesen Studiengang schon gesichert: Durch eine Spende des Fonds des Verbands der Chemischen Industrie in Höhe von 15.000 Euro konnte die benötigte Labor-Ausstattung ergänzt werden.
Forschung im Bereich Elektrochemie wird zum Beispiel im Hinblick auf die alternative Energie-Wirtschaft immer wichtiger. Mit einem Förderprogramm, bei dem es speziell um die Unterstützung und Verbesserung der Lehre zu elektrochemischen Fragestellungen geht, reagiert der Verband der Chemischen Industrie auf einen zunehmenden Bedarf an Fachkräften. Der Nachwuchs soll Kenntnisse für hochaktuelle Themen der akademischen wie auch der industriellen Forschung im Bereich der Elektrochemie wie zum Beispiel Energiespeicherung in Batterien und Energietransformation in Brennstoffzellen praxisnah vermittelt bekommen.
"Das Marburger Modul wird fundierte theoretische und praktische Einblicke in das interdisziplinäre Feld der Elektrochemie und seiner Anwendungen in der modernen Chemie ermöglichen", erklärte Prof. Dr. Gerhard Hilt vom Fachbereich Chemie der Philipps-Universität.
Hilt leitet eine der beteiligten Arbeitsgruppen. Er beleuchtet die Aspekte von Elektronentransfer-Reaktionen auf organische Moleküle und der Anwendung dieser Form der Aktivierung in der Synthese-Chemie.
Prof. Dr. Martin Bröring übernimmt die Ausbildung im Bereich Elektro-Analytik. Elektro-Analytik ist der Oberbegriff für eine große Anzahl an Messverfahren, mit denen man herauszufinden versucht, wie leicht und wie schnell Stoffe Elektronen aufnehmen oder abgeben.
"Das ist deshalb so wichtig, weil man auf diese Weise zum einen Stoffe für chemische Reaktionen aktivieren und zum anderen Energie speichern und freisetzen kann. Außerdem kann man so herausfinden, wie lange sich metallische Gegenstände halten und wie man beispielsweise Pipelines, Stoßstangen, Gartenzäune oder Tankschiffe vor dem Verrosten schützt", erläuterte Bröring. "Es gibt in der Technik sehr viele unterschiedliche Anwendungen hierzu. Dazu gehört auch die Bestimmung des Säure- und Schwermetallgehalts im Boden, die Messung von Blutzucker beim Diabetiker-Schnelltest und die Regelung der Abgasreinigung mit dem Katalysator."
Prof. Dr. Bernhard Roling schließlich ist für energierelevante Aspekte der Elektrochemie in Theorie und Praxis zuständig: Er untersucht die Beziehungen zwischen Struktur, Ionentransport, elektrochemischen Prozessen und makroskopischen Materialeigenschaften. Auf der Basis eines mikroskopischen Verständnisses versucht er, Materialien zu verbessern.
Die Möglichkeit, kontrollierte Umsetzungen in der organischen Chemie mittels elektrischen Stroms durchzuführen, wurde in den 1840er Jahren maßgeblich von Prof. Hermann Kolbe initiiert. Im Jahr 1851 wurde diese führende Persönlichkeit im Bereich der damals noch jungen Disziplin der Elektrochemie auf eine Professur an die Philipps-Universität berufen. Das neue Praxis-Modul soll seinen Namen erhalten.
pm: Philipps-Universität Marburg
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