Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Deutlicher Anstieg


KJC meldet höchste Arbeitslosigkeit seit April 2007

30.04.2009 (fjh)
Einen deutlichen Anstieg der Langzeit-Arbeitslosigkeit hat der Landkreis Marburg-Biedenkopf am Donnerstag (30. April) gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Bereich des Sozialgesetzbuchs II (SGB II) hat im April 2009 den höchsten Wert seit zwei Jahren erreicht.
Die Integration in Arbeit zeige sich "jahreszeitbedingt wieder steigend". Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich das monatliche Vermittlungsergebnis von 232 auf 303 eingegliederte Bezieher von Arbeitslosengeld II (ALG II). Im April 2008 konnten dagegen jedoch noch 386 Integrationen in Arbeit vermeldet werden.
Viele Menschen verloren aufgrund der Wirtschaftskrise in den letzten Monaten im Landkreis ihren Arbeitsplatz. Das wirkt sich immer stärker auch auf die Arbeit des KreisJobCenters (KJC) aus.
"Es freut uns, dass es trotzdem gelingt, Menschen in Arbeit zu vermitteln" stellte Erster Kreisbeigeordneter Dr. Karsten McGovern fest. Darunter waren 12 junge Menschen, denen das KJC die Aufnahme einer betrieblichen oder außerbetrieblichen Ausbildung ermöglicht hat.
Konnten im vergleichbaren Vorjahreszeitraum noch 1.355 Menschen in ein Beschäftigungsverhältnis oder eine Ausbildung vermittelt werden, so ist es in diesem Jahr bislang in 1.061 Fällen gelungen, Langzeit-Arbeitslosigkeit zu überwinden. Der Rückgang um 23,3 Prozent bei den Integrationen in Arbeit schlägt sich vor allem bei der Vermittlung in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nieder.
Im Vergleich zu den ersten vier Monaten des Vorjahres ist in diesem Segment die Integration um rund 32 Prozent von 884 auf 601 zurückgegangen. Dagegen blieb die Anzahl der Aufnahmen von geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen - den sogenannten "400-Euro-Jobs" - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum relativ konstant.
Die ungünstige Situation auf dem Ersten Arbeitsmarkt hat sich auch in diesem Monat negativ auf die Zahl der arbeitslosen ALG-II-Empfänger ausgewirkt. Im Vergleich zum Vormonat mit 4.876 Personen ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen im April auf 4.955 Menschen um 79 beziehungsweise 1,6 Prozent angestiegen. Gegenüber 4.809 Personen im Vorjahresmonat befinden sich nun 146 Menschen und damit 3,0 Prozent mehr in der Langzeit-Arbeitslosigkeit.
Die Quote der langzeit-arbeitslosen Menschen an den zivilen Erwerbspersonen im Kreisgebiet beträgt nunmehr 4,0 Prozent. Im Vormonat waren es noch 3,9 Prozent gewesen. Die aktuelle Quote ist die höchste seit April 2007.
Die SGB-II-Arbeitslosenzahl im Regionalcenter Marburg lag bei 2.675. Im März waren es noch 2.657 gewesen.
Bei den Bedarfsgemeinschaften setzt sich die seit Ende 2008 zu beobachtende Entwicklung weiterhin fort: Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Landkreis Marburg-Biedenkopf hat sich auch diesen Monat um 80 und somit 1,1 Prozent auf 7.685 Bedarfsgemeinschaften erhöht. Etwas erfreulicher ist hier die langfristige Tendenz: Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften hat sich im Jahresvergleich zum April 2008 um 24 und damit 0,3 Prozent reduziert.
Bei den erwerbsfähigen Hilfeberechtigten ist im Vergleich zum Vormonat ebenso ein Anstieg festzustellen. Die Zahl der Bezieher von SGB-II-Leistungen wie Arbeitslosengeld II und Kosten der Unterkunft erhöhte sich insgesamt um 92 Personen oder um 0,9 Prozent auf 10.525 Personen. Im April 2008 waren noch 10.618 Menschen und damit 93 Personen mehr hilfeberechtigt gewesen.
Im April ist es erneut gelungen, durchschnittlich 2.098 erwerbsfähige Hilfeberechtigte in Arbeitsgelegenheiten oder Fortbildungsmaßnahmen zu qualifizieren.
Wie der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Dr. McGovern mitteilte, bewegt sich die Zahl der Neuanträge und der Anfragen auf SGB-II-Leistungen seit Jahresbeginn auf hohem Niveau. In den zurückliegenden Monaten sind die Vermittlungen konjunkturbedingt zurückgegangen.
McGovern ermutigte daher die Hilfeberechtigten, die vielfältigen und passgenauen Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote des KreisJobCenters zu nutzen: "Im Rahmen des Konjunkturpaketes II stehen zusätzliche Mittel für Eingliederungsangebote zur Verfügung, so dass unsere umfassenden Angebote noch ausgeweitet werden können."
pm: Polizei Marburg
Text 2145 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2017 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg