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Schutz gegen Schweinegrippe


Gesundheitsamt beruhigt die Bevölkerung

28.04.2009 (fjh)
"Schweinefleisch kann gegessen werden." Mit dieser Feststellung beruhigte das Gesundheitsamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf am Dienstag (28. April) die Bevölkerung.
Der Landkreis habe sich schon lange auf eine mögliche Pandemie vorbereitet. Sein Fachbereich Gesundheit steht in engem Kontakt mit den Landesbehörden, dem Ministerium, den niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern.
"Die Infektionsgefährdung ist nach gegenwärtigem Kenntnisstand auch nur bei Aufenthalt im sogenannten "Endemie-Gebiet" – zur Zeit Mexiko – und/oder engem Kontakt zu erkrankten Personen gegeben", erläuterte der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern als zuständiger Gesundheitsdezernent. Folglich bestehe derzeit kein Grund zur Beunruhigung.
"Wir haben mit Vertretern der Krankenhäuser gesprochen und die niedergelassenen Ärzte informiert, wie bei Verdachtsfällen reagiert werden muss", berichtete Dr. Claudia Kuhnhen als Leiterin des Fachbereichs Gesundheit beim Landkreis. "Es gibt zur Zeit aber keinen Verdachtsfall im Landkreis."
Sie machte darauf aufmerksam, dass alle Erkrankten vorher in Mexiko gewesen sind. "Eine Mensch-zu-Mensch-Infektion außerhalb Mexikos ist bislang nicht bekannt", erläuterte die Amtsärztin. Die Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung ("Inkubationszeit") betrage meist nur wenige Stunden bis zu drei Tagen.
Die Symptome der Schweinegrippe sind ähnlich den Symptomen der saisonalen menschlichen Grippe: Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit sowie Husten. Einige Menschen, die mit Schweinegrippe-Viren infiziert waren, berichteten über Schnupfen, Halsschmerzen, verstopfte Nasen und Fieber über 38 Grad Celsius.
"Die vorbeugende Einnahme von Grippe-Medikamenten wie zum Beispiel Tamiflu ist nicht sinnvoll und hilft auch nicht", betonte Kuhnhen. Diese Medikamente sollten nur Erkrankte oder enge Kontaktpersonen und auch dann nur auf ärztliche Anordnung nehmen.
"Viel wichtiger sind generell bei allen Grippe- und Erkältungskrankheiten ganz normale Hygiene-Maßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen, das Wegwerfen von benutzten Taschentüchern oder das Vorhalten von Hand oder Taschentüchern beim Husten oder Niesen", erklärte die Medizinerin. Bei Fragen können sich die Bürgerinnen und Bürger (in ganz dringenden Fällen auch nachts) an den Fachbereich Gesundheit des Landkreises wenden.
Der Fachdienst Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Landkreises Marburg-Biedenkopf macht darauf aufmerksam, dass es sich bei der Schweinegrippe in erster Linie um eine humanmedizinische Erkrankung handelt. Bislang ist kein Fall bekannt, wonach ein Schwein an der Schweinegrippe erkrankt wäre, selbst in Mexiko nicht.
Derzeit ist die Schweinegrippe also nur beim Menschen aufgetreten. Seuchen-Experten ist zudem kein Fall bekannt, in dem die Viren durch Nahrungsmittel übertragen worden sind.
Schweinefleisch wird im Landkreis beim lebenden Schwein und später in der Fleischbeschau kontrolliert. Insofern könne Schweinefleisch ganz normal konsumiert werden.
Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, sollte das Schweinefleisch auf 72 Grad Celsius mindestens zwei Minuten lang erhitzen. Dann sind alle Erreger abgestorben.
Der Landkreis wird sowohl in seinem Internet-Auftritt www.marburg-biedenkopf.de als auch über die Medien über den jeweiligen Sachstand informieren. Detaillierte Informationen bieten das Robert-Koch-Institut in Berlin unter www.rki.de sowie das Bundesamt für Risiko-Bewertung unter target="_blank">www.bfr.bund.de.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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