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Elektronische Entscheidungshilfe


Marburger Mediziner erhielt Berliner Gesundheitspreis

21.04.2009 (fjh)
Den Berliner Gesundheitspreis 2008 haben der Marburger Allgemeinmediziner Prof. Dr. Norbert Donner-Banzhoff und seine Arbeitsgruppe für das Beratungsinstrument "Arriba" erhalten. Die Auszeichnung wurde am Montag (20. April) in Berlin im Beisein der Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt überreicht. Verbunden ist sie mit einem Preisgeld von 22.000 Euro.
"Das gemeinschaftliche Miteinander von Patienten und Therapeuten ist die Zukunft." Mit diesen Worten würdigte die Ministerin die Bemühungen um eine gemeinsame Verantwortung von Arzt und Patient, zu der "Arriba" einen Beitrag leistet.
Die Entscheidungshilfe unterstützt Hausärzte bei der individuellen Risiko-Prognose für Herzinfarkt und Schlaganfall. Die Abkürzung steht dabei für "Absolutes und Relatives Risiko – Individuelle Beratung in der Allgemeinarzt-Praxis".
Mit "Arriba" haben Hausärzte ein praxisfähiges Instrument, um auf Basis epidemiologischer Studien eine individuelle Risiko-Prognose für Herzinfarkt und Schlaganfall zu erstellen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Patienten, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, wird optisch demonstriert. Die Effekte von Verhaltensänderungen oder medikamentösen Therapien werden anschaulich dargestellt.
Hausärzte und Patienten können so gemeinsam über eine Therapie entscheiden, die dem objektiven kardiovaskulären Gesamtrisiko und den subjektiven Präferenzen des Patienten gleichermaßen Rechnung tragen. Darüber hinaus bietet das Programm einen Leitfaden für die Kommunikation mit dem Patienten.
"Arriba" ist das Ergebnis langjähriger Entwicklungsarbeit an der Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin der Philipps-Universität. Die Computer-Version des Beratungsinstruments wurde federführend von Dr. Attila Altiner an der Abteilung für Allgemeinmedizin der Universität Düsseldorf entwickelt.
Seit 2001 werden die Rückmeldungen von Hausärzten, die an Fortbildungen zu "Arriba" teilgenommen haben, systematisch ausgewertet, um das Instrument fortlaufend zu verbessern und an die Bedürfnisse der hausärztlichen Praxis anzupassen. "Arriba steht für die Öffnung der Universitätsmedizin gegenüber den Hausarzt-Praxen und Patienten", betonte Preisträger Donner-Banzhoff.
Im Rahmen einer - vom Bundesforschungsministerium geförderten - Studie zur Wirkung der Beratungs-Software wurden 1.100 Patienten befragt. "Erste Ergebnisse belegen, dass gemeinsam getroffene Therapie-Entscheidungen zu mehr Gesundheit beitragen", heißt es von Seiten des Bundesverbandes der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK), der den Preis zusammen mit der Ärztekammer Berlin und der AOK Berlin vergibt: "Nicht zuletzt erhöht das gemeinsame Vorgehen die Motivation zur Therapietreue."
Für "Arriba" haben Donner-Banzhoff und seine Kollegen bereits im Oktober 2008 den "Richard-Merten-Preis“ erhalten.
pm: Philipps-Universität Marburg
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