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Überlastung in Pflege und Klinik


Spies stellte Anfrage im Landtag

20.04.2009 (ms)
"Überarbeitete Schwestern und Pfleger sind eine Gefahr für die Patienten. Deshalb muss klar sein, wo und wann zu viel vom Pflegepersonal verlangt wird." Mit diesen Worten begründete der Marburger SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Thomas Spies eine Anfrage zur Zahl der Überlastungsanzeigen an hessischen Krankenhäusern.
Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion will wissen, wann es wo wie viele Überlastungsanzeigen gab. "Auch Patienten wollen wissen, wo das Personal sicher arbeiten kann und wo nicht", erklärte Spies am Montag (20. April).
Hintergrund ist die vielfach beklagte Überforderung der Krankenhaus-Mitarbeiter vor allem an privatisierten Krankenhäusern. "Das trifft besonders das Krankenpflege-Personal. Da wird zum Kostensparen am meisten abgebaut."
Hinreichend bekannt und wissenschaftlich erwiesen sei, dass Personalmangel zu einer Gefährdung der Patienten und höherem Risiko führe. Das gehe hin zu einer Erhöhung der Sterblichkeit im Krankenhaus.
"Der Schlüssel dazu ist die Überlastung des Personals“, erklärte Spieß. Mit einer Überlastungsanzeige teilt das Pflegepersonal der Krankenhausleitung mit, dass das Personal nicht ausreiche und die Sicherheit gefährdet sei.
"Die Überlastungsanzeige ist ein wichtiges Instrument zur Sicherung der Qualität", sagte Spies. Mitarbeiter seien verpflichtet, eine solche Mitteilung zu machen, denn nur so könne die Krankenhausleitung für optimale Versorgung sorgen.
Überforderung der Mitarbeiter gefährde nicht nur Patienten. "Sie ist auch eine Zumutung gerade für das Pflegepersonal, dessen Arbeit nicht nur körperlich schwer ist."
Oft sei es auch psychisch sehr belastend, sich in die Patienten einzufühlen und gerade bei schweren Krankheiten seelischen Beistand zu leisten. "Angehörige brauchen bei einer schlimmen Diagnose eines lieben Menschen oft selber Unterstützung", erklärte der Gesundheitspolitiker.
"Wer eine gute Versorgung will, menschlich und medizinisch, der muss auch für gute Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal sorgen", forderte Spies. Er hofft, dass die Antwort auf seine Anfrage dabei hilft, hier ein Stück weiter zu kommen.
pm: Dr. Thomas Spies MdL
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