Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Polizisten retteten Prinzen


Der kleine Prinz ist das neueste Museumsstück

16.04.2009 (fjh)
Der "Kleine Prinz" ist die neueste Erwerbung des Marburger Polizei-Oldtimer-Museums. Am Sonntag (19. April) ist er dort erstmals zu besichtigen.
An diesem Tag öffnet das 1. Deutsche Polizei-Oldtimer-Museum in Marburg zum ersten Mal in diesem Jahr seine Pforten. In diesem einzigartigen Museum mobiler Kulturgeschichte kann man sich die zwischenzeitlich auf über 70 Oldies angewachsene Ausstellung in der Zeit von 11 bis 17 Uhr einmal in "Natura" anschauen.
Das Museum befindet sich an der Kreisstraße 69 in Richtung des Marburger Stadtteils Cyriaxweimar. Der Eintritt ist frei.
Im Mittelpunkt des Museums stehen die meist einmaligen historischen Polizeifahrzeuge des Polizei-Motorsport-Clubs Marburg 1990. Diese alten Autos und Motorräder gehören zwischenzeitlich zur größten Sammlung von Polizeifahrzeugen in Deutschland.
Mit weiteren polizeilichen Exponaten, Informationstafeln und Fotos soll dem Besucher ein Eindruck über die Motorisierung der deutschen Polizei seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts gegeben werden. Der Schwerpunkt des Museums bezieht sich auf die Zeit nach 1945.
Durch die Präsentation mehrerer polizeilicher Sonderfahrzeuge und ihrer Einsatzgebiete kann sich der Besucher auch ein Bild von der vielseitigen, interessanten und nicht selten schwierigen Arbeit der Polizei machen. Denn gerade bei der Polizei sind Fahrzeuge oftmals nicht nur Transportmittel, sondern der vielseitige Arbeitsplatz der Polizistinnen und Polizisten rund um die Uhr und in den unterschiedlichsten Situationen.
Nachdem die Hallen und Fahrzeuge auf Vordermann gebracht worden sind, kann der Verein diesmal auch einen weiteren Neuzugang präsentieren. Dabei handelt es sich um einen NSU Prinz Typ 47 aus dem Jahr 1964, der mit seinem Zweizylinder-Viertaktmotor "satte" 30 PS und 595 ccm auf die Straße bringt. Damit könnte er bis auf 118 Kilometer pro Stunde beschleunigt werden, was jedoch jedem Oldtimer-Fan sicherlich das Herz bluten lassen würde.
Bei seinen nur knapp 600 Kilogramm wäre das heutzutage auch ein gewisses Sicherheitsrisiko, da der Kleinwagen ja noch nicht über ein Anti-Blockier-System (ABS) oder Airbags verfügt. Dafür hat der NSU jedoch ein Blaulicht mit Martinshörnern, einen Dach-Lautsprecher sowie ein Funkgerät als Sonderausstattung.
Die NSU-Werke waren zur damaligen Zeit der größte Motorradhersteller der Welt. In den 80er Jahren ging NSU dann in der Audi AG auf.
Der NSU Prinz Typ 4 wurde von 1961 bis 1973 bei der NSU Motorenwerke AG in Neckarsulm produziert. Diese kleinen und leichten Fahrzeuge setzte die Polizei Baden-Württemberg in kleiner Anzahl als Streifenwagen und für den Ermittlungsdienst ein.
In zahlreichen Arbeitsstunden wurde dieses Fahrzeug vom Polizei-Motorsport-Club Marburg restauriert und rekonstruiert. Dabei waren zwei Mitglieder des Clubs besonders aktiv: Die gelernten
Kraftfahrzeug-Meister Erhard Ruppert und Dieter Born setzen ihr Spezialwissen wieder einmal professionell in die Tat um. Insbesondere Born opferte etliche Stunden seiner Freizeit in die liebevolle Restauration des "kleinen Prinzen", der sich nun wirklich sehen lassen kann. Bis zuletzt bearbeitete er noch das ein oder andere Detail, damit am Öffnungstag dieser NSU Prinz als letztes noch existierendes NSU-Polizeifahrzeug in Deutschland bestaunt werden kann.
pm: Polizei-Motorsport-Club Marburg
Text 2076 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2017 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg