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Es gibt Hoffnung


Junge Fußballfreunde treffen sich beim Nachtsport

04.04.2009 (nur)
15 Jugendliche spielten am Freitag (3. April) Fußball in der Halle der Kaufmännischen Schulen. Dass sie das in der Zeit von 22 bis 24 Uhr tun können, verdanken sie dem sogenannten "Nachtsport" der Stadt Marburg.
Das gleichnamige soziale Projekt wurde im Juni 2008 von Oberbürgermeister Egon Vaupel ins Leben gerufen. Damit wollte er die Jugendlichen aus der Alkohol-Szene rund um den Elisabeth-Blochmann-Platz ins Georg-Gaßmann-Stadion holen.
Seit fast einem Jahr betreuen nun Laura Pfingst, Felix Rieck und Patrick Unger vom Fachdienst Sport bis zu 60 Jugendliche bei Sportarten wie Fußball und Badminton. "Wir beaufsichtigen die Jugendlichen und greifen nur bei Konflikten ein", erklärt die ausgebildete Sport- und Fitness-Kauffrau Pfingst ihre Aufgabe.
Tatsächlich scheinen die Fußballspieler unterschiedlicher Herkunft Probleme auf dem Spielfeld selbst lösen zu können. So haben sich aus 15 fußballbegeisterten Jungen kurzer Hand drei Mannschaften gebildet. Immer zwei von ihnen spielen so lange gegeneinander, bis eine Mannschaft drei Tore geschossen hat.
Manchmal würde er am liebsten selbst mitspielen, gibt Projekt-Betreuer Rieck zu. "Aber Zuschauen ist auch schön, weil manche Jungs tolle Tricks draufhaben."
Für den Nachtsport fahren die meisten Jugendlichen vom Richtsberg mit Bus und Taxi ins Georg-Gaßmann-Stadion. "Wir wollen Spaß haben und Fußball spielen", erzählt Murat Aksuz.
Der 13-Jährige kommt regelmäßig zusammen mit seinen Freunden Paul Busch und Dardan Ternava in die Halle der Kaufmännischen Schulen. "Am unteren Richtsberg gibt es keine Halle, die um diese Zeit geöffnet ist", beklagt Murat.
Deshalb hat sich der Sohn türkischer Eltern mit anderen Schülern der Friedrich-Ebert-Schule zu den sogenannten "F-E-S-Boyz" zusammengetan. Zwei Mal pro Woche trainieren die fußballbegeisterten Jungen unter der ehrenamtlichen Leitung von Herbert Lehmann. Gelegentlich spielen sie in einem Turnier gegen die Mannschaften vom oberen Richtsberg, vom Tannenberg und aus dem Waldtal.
"Fußball ist unser Leben", weiß der muskulöse Dardan. "Wir kicken, wann immer wir können". Zusätzlich geht der 14-Jährige zusammen mit seinen beiden Freunden an zwei Tagen in der Woche zum C-Jugend-Training des Turn- und Spielvereins (TSV) Cappel. Als nächstes will Dardan am Probe-Training des Fußball-Sportvereins (FSV) Frankfurt teilnehmen.
Die Fußball-Begeisterung beim Nachtsport ist auch den Projekt-Betreuern nicht entgangen. Deshalb planen Pfingst, Rieck und Unger für Juni bereits ein großes Fußball-Turnier mit Preisen auf dem Rasen des Georg-Gaßmann-Stadions. Bis dahin haben die drei Fußballfreunde genug Zeit, jeden Freitagabend in der Halle der Kaufmännischen Schulen zu trainieren.
Nora Reim
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