14.02.2008 (atn)
Die drei Mittelhessischen Hochschulen verbindet seit Mitte Februar 2008 ein Kooperations-Netzwerk. Gemeinsames Ziel des
Hochschuldidaktischen Netzwerks Mittelhessen (HDM) ist die Stärkung der regionalen Lehrqualität.
"Es ist ein schönes Beispiel für eine fruchtbare Zusammenarbeit nicht nur zwischen den drei Hochschulen, sondern auch mit dem Ministerium", betonte Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz. Der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst war bei der Auftaktveranstaltung des neuen Kooperationsprojekts am Donnerstag (14. Februar) zu Gast.
Für die maßgebliche Schubfinanzierung aus dem Studien-Strukturprogramm bedankte sich die Marburger Vizepräsidentin für Nachwuchsförderung und Gleichstellung, Prof. Dr. Babette Simon, ausdrücklich und im Namen ihrer Kollegen der beteiligten Hochschulen, dem Vizepräsidenten der
Justus-Liebig-Universität Gießen, Prof. Dr. Joachim Stiensmeier-Pelster, und dem Vizepräsidenten der Fachhochschule Gießen-Friedberg, Prof. Dr. Axel Schumann-Luck.
Die Gründung des Netzwerks ist die Antwort der drei Hochschulen auf steigende Anforderungen an die Dozentinnen und Dozenten. So existieren zum Beispiel an der
Philipps-Universität Marburg "hochschuldidaktische Fortbildungsangebote bisher eher in kleineren Initiativen, die oftmals an das Engagement von Einzelpersonen gebunden sind", erklärte Simon. Das HDM wolle diese lokalen Initiativen einbinden und gleichzeitig darüber hinaus alle Kräfte bündeln.
Durch einen gemeinsamen Experten-Pool könne ein breiteres Themenspektrum abgedeckt und flexibler auf Bedürfnisse eingegangen werden. Als Gemeinschaftsprojekt soll das HDM den Austausch und die Zusammenarbeit aller an der Lehre Beteiligten anregen und gleichzeitig für eine wissenschaftlich kompetente, moderne Hochschullehre qualifizieren.
Wo bislang die systematische Vorbereitung auf die Hochschullehre fehlt, soll in Zukunft das neue Zertifikat "Kompetenz für professionelle Hochschul-Lehre" den Ausbau didaktischer Kompetenzen in der Hochschul-Lehre nachweisen. Denn der Nachweis von Lehr-Kompetenz sei ein Einstiegskriterium in die Wissenschaft und damit auch ein Aspekt der Berufsqualifizierung.
Das Zertifikatsprogramm umfasst 200 Unterrichtseinheiten, die normalerweise berufsbegleitend innerhalb von zwei bis drei Jahren absolviert werden können. "Bereits nächste Woche startet der erste Kurs in einem vielfältigen Angebot, das alle sechs Monate neu zusammengestellt wird", erklärte Thorsten Braun. Der Marburger betreut das HDM zusammen mit seinen Kolleginnen Silke Bock von der FH Gießen-Friedberg und Elena König von der Universität Gießen.
Die Veranstaltungen richten sich nicht nur an den wissenschaftlichen Nachwuchs wie Promovierende, Post-Docs und Habilitierende, sondern prinzipiell an alle Hochschul-Lehrenden, ganz gleich, ob sie schon eine Professur oder eine wissenschaftliche Mitarbeiter-Stelle innehaben. Wichtige Grundgedanken sind neben der Nachwuchsförderung auch das lebenslange Lernen und die Qualitätsentwicklung.
pm: Philipps-Universität Marburg
Text 183 groß anzeigenwww.marburgnews.de