Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Vierfach-Premiere


Zeitgenössische Stücke sollen junges Publikum locken

13.02.2008 (ute)
Grotesk-humorvolle, abgründig tiefe und zeitkritische Aufführungen erwarten die Zuschauer am Samstag (16. Februar) beim Hessischen Landestheater. In einer Vierfach-Premiere werden zeitgenössische Werke der bekanntesten deutschsprachigen Autoren in Szene gesetzt.
In "Finnisch" von Martin Heckmanns schickt sich ein junger Mann selbst ein Paket. Damit verfolgt er die Hoffnung, bei der Übergabe die Postbotin kennenzulernen. Er weiß von ihr nur aus der Ferne. Die sprachgewaltigen Monologe, die der Einsame eine Stunde vor Kontakt seiner "Innenwelt" mit seiner "Außenwelt" hält, werden von Klaviermusik durchsetzt.
"Der Hässliche" von Marius von Mayenberg kennt ganz andere Nöte. Als erfolgreicher Mann leidet er unter seiner Häßlichkeit. Für dieses Problem findet er aber eine fragliche Lösung. Die Inszenierung ist eine prägnante Umsetzung eines surrealen Themas.
Das vorletzte Stück am Samstagabend ist "Die Liste der letzten Dinge" von Theresia Walser. Es erinnert an das "Warten auf Godot". Allerdings thematisiert die Autorin diesen Stoff mit Frauen.
Pia und Helen, zwei sehr unterschiedliche Freundinnen, sagen, was ihnen an dieser Welt schon immer gestunken hat. Sie entscheiden, die Welt von sich zu erlösen. Die Zuschauer dürften eine exzentrische Aufführung erwarten, die einen unheilvollen Ausgang nimmt.
In einer gekürzten Form des Theaterstücks "Der Bus" von Lukas Bärfuss wird eine angebliche Pilgerin als Schwarzfahrerin im Bus erwischt. Verhängnisvolle Handlungen und Beziehungen entwickeln sich.
Einzigartige Inszenierungen dürften den Zuschauer bei dieser Premieren-Folge erwarten, denn die modernen Stücke sind Textvolumen, die ohne Regie-Anweisungen auskommen. Sie überlassen dem Regisseur einen großen Gestaltungsspielraum. Zudem sind die Aufführungen alle Strichfassungen der Originale. Die Inszenierungen haben alle je eine Spiellänge von ungefähr einer Stunde.
Mit diesem Premieren-Kraftakt möchte der Intendant Ekkehard Dennewitz vor allem junge Menschen für das Theater begeistern. Dem Werkstattt-Charakter von Uta Eisolds Inszenierung von "Der Hässliche" entspricht der Aufführungsort in der neuen Theaterwerkstatt.
Ute Schneidewindt
Text 176 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2017 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg