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Gabe gegen Grausamkeit


Rezepte für das richtige Füttern von Vögeln

16.01.2009 (fjh)
Das Füttern von Vögeln zur Winterzeit ist sehr beliebt. Die Tiere lassen sich an den Futterstellen aus nächster Nähe beobachten, so dass vor allem Kindern ein besonderes Natur-Erlebnis geboten wird. Um den Nutzen der Fütterung für die Vögel auch zu sichern, weist der Landkreis Marburg-Biedenkopf mit der dort angesiedelten Unteren Naturschutzbehörde (UNB) auf einige wichtige Punkte hin.
„Grundsätzlich gilt, dass die herkömmlichen Futtermischungen oft kaum den vielfältigen Ansprüchen unserer heimischen Vogelwelt gerecht werden“, erläuterte die UNB. Deshalb sei selbst hergestelltes Futter ein besonderer Genuss für Vögel.
Man kann eine Futtermischung zusammenstellen, die von einer größeren Gruppe von Vögeln in Notzeiten gerne angenommen wird, erklärten die Fachleute der UNB weiter. Dazu gaben sie einige Tipps:
Einen Körner-Mix für Körnerfresser wie Finken, Sperlinge und Ammern mischt man zu etwa zwei Dritteln aus Sonnenblumenkernen und zu einem Viertel aus Hanf-Saat. Der Rest kann aus Haferflocken, gehackten Nüssen und kleineren Sämereien bestehen.
Für die Weichfutter-Fresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Amseln oder Zaunkönig und Allesfresser wie Meisen, Spechte und Kleiber eignen sich Fett-Körner-Mischungen
wie Meisenknödel und -ringe. Sie lassen sich im Handel kaufen oder auch selbst herstellen. Auch Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie eignen sich für Weichfutter-Fresser.
Keinesfalls sollte man jedoch salzige Nahrung wie Speck oder Salzkartoffeln anbieten. Brot ist ebenfalls nicht geeignet, da es im Magen der Vögel aufquillt, warnte die UNB.
Am besten beginnt man mit der Fütterung erst bei Frost oder Schnee, da die Vögel nur dann wenig Futter finden und trotzdem viel Energie verbrauchen, um ihre Körpertemperatur gegen die Kälte aufrechtzuerhalten. Hat man erst einmal mit der Fütterung begonnen, sollte sie anschließend regelmäßig erfolgen.
Dafür sollte ein Futterspender gewählt werden, bei dem die Tiere nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen. So kann die Übertragung und Ausbreitung von Krankheitserregern minimiert werden, raten die Fachleute. Sie empfehlen, den Futterspender mit genügend Abstand zu Glasscheiben an einer übersichtlichen Stelle zu platzieren, so dass sich auch keine Katzen oder andere Fressfeinde anschleichen können.
Das Futterhäuschen sollte regelmäßig mit heißem Wasser gereinigt werden und täglich nur mit wenig Futter nachgelegt werden. Beim Reinigen sollten aus hygienischen Gründen Handschuhe getragen werden.
Bei Verwendung einer fertigen Futtermischung aus dem Handel empfiehlt es sich, möglichst großkörniges Sonnenblumensamen-Vogelfutter zu verwenden, das frei von Beifuß-Ambrosia-Samen ist, denn die Samen der Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisifolia) werden unter anderem über Vogelfutter verbreitet. Ursprünglich aus Nordamerika eingeschleppt, breitet sich die Beifuß-Ambrosie jetzt auch in Deutschland weiter aus. Die Pollen der Pflanze können starke Allergien hervorrufen.
Eine Rezeptur zur Herstellung von Meisenringen oder –knödeln hat die UNB auf der Internetseite des Landkreises veröffentlicht.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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