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Aufklärerisch dabei


Polizei stellte Kriminalstatistik 2008 vor

14.01.2009 (fjh)
"Die Menschen im Landkreis Marburg-Biedenkopf dürfen sich weiterhin sicher fühlen", stellte Kriminaldirektor Konrad Stelzenbach anlässlich der Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) am Mittwoch (14. Januar) fest. Die Zahl der Straftaten ist im Jahr 2008 erneut auf jetzt 12.308 Fälle gesunken. Das sind 141 Straftaten und damit 1,1 Prozent weniger als im Vorjahr.
"Für den Landkreis Marburg-Biedenkopf bedeuten diese Zahlen das niedrigste Kriminalitätsaufkommen seit dem Jahr 2002. An dieser positiven Entwicklung haben die Bürgerinnen und Bürger - und sicherlich die erhöhte polizeiliche Präsenz - und die vielfältigen Präventionsprojekte erheblich beigetragen", vermutete der Leiter der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf.
Die sogenannte "Häufigkeits-Zahl" bezeichnet das Aufkommen von Straftaten pro Jahr, bezogen auf 100.000 Einwohner. Sie ist eine wichtige Messgröße zur Betrachtung und Bewertung der Kriminalität. Diese Zahl sank im Vergleich zum Vorjahr im Landkreis Marburg-Biedenkopf nochmals von 4.922 auf jetzt 4.881.
Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote von 59,2 auf 59,3 Prozent. Damit liegt sie über dem Landesdurchschnitt von 57,1 Prozent.
"Dieses sehr gute Ergebnis basiert auf einer professionellen, engagierten und motivierten Ermittlungs- und Tatort-Arbeit der Kolleginnen und Kollegen und der erweiterten Nutzung der technischen Möglichkeiten wie digitaler Fingerabdruck und DNA-Analyse", meinte Stelzenbach.
Sinkende Fallzahlen weist die Statistik beim Diebstahl mit einem Minus von 3,2 Prozent insgesamt, bei dem besonders schweren Diebstahl mit 17,2 Prozent Minus, dem besonders schweren Diebstahl aus Kraftfahrzeugen mit einem Rückgang um 29,8 Prozent, dem Wohnungseinbruch mit 10 Prozent weniger gemeldeten Straftaten und bei den sonstigen strafrechtlichen Nebengesetzen wie Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz und das Asylverfahrensgesetz oder das Waffengesetz mit einem Minus von 52,7% aus.
Erfreulicherweise gingen auch Delikte der Gewalt- und Straßenkriminalität zurück. Bei der Gewaltkriminalität waren es 2008 insgesamt 589 statt der 596 Fälle im Vorjahr. Gleichzeitig stieg hier die Aufklärungsquote von 83,5 auf 85,5 %.
Die Straßenkriminalität ging um 1,9 Prozent von 2.235 auf 2.192 Fälle zurück, während gleichzeitig die Aufklärungsquote leicht anstieg.
Im Jahr 2008 stiegen die Körperverletzungs-Delikte erstmals wieder seit 2005 von 1.203 auf 1.261 Fälle an. Die Aufklärungsquote kletterte bei diesen Delikten nochmals von 90,4 Prozent auf nunmehr 90,6Prozent.
162 Körperverletzungen und damit 26 mehr als im Vorjahr ereigneten sich auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen. Hier stiegen auch die Sachbeschädigungen von 52 auf 188 Fälle.
Bei den Sachbeschädigungen in der Stadt Marburg gab es eine Zunahme von insgesamt 78 Fällen. Diese Straftaten verteilten sich nicht ausschließlich auf das Marktdreieck, sondern im gesamten Stadtgebiet. In der Stadt Marburg gab es im Jahr 2008 drei Körperverletzungen mehr als im Vorjahr.
Bei näherer Betrachtung fällt im engeren Bereich des sogenannten "Marktdreiecks" ein Anstieg der Straftaten von 110 auf 133 Delikte auf. Dabei ist mit zu berücksichtigen, dass sich das Anzeige-Verhalten der Bevölkerung durch die aktuelle Thematisierung und die Sensibilisierung verändert hat.
Im Einzelnen gingen die Körperverletzungen auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen von 36 Taten im Jahr 2007 auf 33 im Jahr 2008 zurück. Gegenüber den Vorjahren fällt eine Steigerung der Sachbeschädigungen auf dem Erlenring von 9 auf 17 Taten auf.
Weiterhin gab es im Jahr 2008 am Marktdreieck drei vollendete und drei versuchte Raub-Taten sowie zwei räuberische Diebstähle. 2007 waren es vier Delikte gewesen.
Die Polizei Marburg konnte 63 Prozent dieser Raub-Delikte aus dem Jahr 2008 aufklären. Darunter ist auch der Raub vom 14. November 2008, über den die Medien groß berichteten.
Der Anstieg der Straftaten bei den Betäubungsmitteln von zwei Fällen im Jahr 2006 und einem Fall im Jahr 2007 auf jetzt acht im Jahr 2008 lässt sich auf die intensiven polizeilichen Maßnahmen zurückführen. Nach einer deutlichen Steigerung im Oktober zeigten die Maßnahmen der Polizei und des Ordnungsamtes mit klaren Rückgängen der Straftaten bereits in den beiden folgenden Monaten ihre Wirkung.
"Die Polizei weiß, dass die Gesamt-Situation am Marktdreieck das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger ungeachtet der Statistik
erheblich beeinträchtigt. Sie wird nicht nachlassen und alles unternehmen, damit sich die Marburger Bürger auch am Marktdreieck weiterhin sicher fühlen können", versprach Stelzenbach.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik weist für Vermögens- und Fälschungsdelikte und die Computer-Kriminalität höhere Zahlen im Vergleich zum Vorjahr aus. Bei einem Aufklärungs-Plus von 1,8 Prozent und damit einer Aufklärungsquote von jetzt 81 Prozent erhöhten sich die Vermögens- und Fälschungsdelikte um 5,3 Prozent oder um 125 auf nunmehr 2.466 Fälle.
Den größten Anteil daran hat der Betrug. Die Polizei Marburg-Biedenkopf klärte 86,4 Prozent dieser Betrügereien auf.
Die Aufklärungsquote für die 185 Fälle der Computer-Kriminalität erreichte nach 29,8 Prozent im Jahr 2007 jetzt 37,8 Prozent. Die Zahl der Delikte erhöhte sich allerdings ebenfalls um 34 Fälle. Unter die Computer-Kriminalität fallen die größtenteils aufgeklärten sechs "Skimming- Vorfälle" im Landkreis mit mehr als 100 Opfern.
Die Anzahl der registrierten Rauschgiftkriminalität blieb im letzten Jahr annähernd gleich. Vier Menschen starben infolge ihrer langjährigen Abhängigkeit.
Im Jahr 2008 ereigneten sich 9 Straftaten gegen das Leben. Die Kriminalpolizei ermittelt in jeweils drei Fällen wegen Mordes, Totschlags und fahrlässiger Tötung.
Nur in einem Fall einer fahrlässigen Tötung dauern die Ermittlungen noch an. Alle anderen Fälle sind geklärt.
Nach der Steigerung der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung im Jahr 2006 gingen die Fälle im Jahr 2007 von 205 auf 185 und im Jahr 2008 auf jetzt 121 zurück. Nach der mit 84,9 Prozent bislang höchsten Aufklärungsquote im Jahr 2007 gelang hier nochmals eine Steigerung auf nun 87 Prozent.
Die Anzahl der angezeigten Vergewaltigungen fiel von 29 auf 19 Vorfälle. Davon wurden 89,5 Prozent aufgeklärt.
Die Polizei Marburg-Biedenkopf ermittelte insgesamt 5.055 Tatverdächtige. Davon waren 3.861 Männer. 4.229 und damit 3,7 Prozent davon waren deutsche Verdächtige.
Insgesamt setzte sich die seit Jahren zurückgehende Beteiligung der bis zu 21-jährigen Menschen an den ermittelten Straftätern fort. Der Anteil aller Tatverdächtigen bis 21 Jahre ist im Vergleich zum Vorjahr von 27,6 Prozent auf 26,5 Prozent gefallen.
So zufrieden, wie sich Polizeipräsident Manfred Schweizer bei der Bilanz für das Polizeipräsidium Mittelhessen zeigte, so zufrieden äußerte sich auch der Leiter der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf: "Die Polizei Marburg- Biedenkopf bedankt sich für das Vertrauen und die Mithilfe der Bevölkerung. Der aufmerksamen Bevölkerung und dem Engagement der Beamten verdanken wir die Sicherheit im Landkreis."
pm: Polizei Marburg
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