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Drei Leuchttürme


Unentgeltliche Altenpflege als Vorbild?

12.01.2009 (fjh)
"Wir brauchen diese Menschen, die ihre Kompetenzen und Begabungen freiwillig in ihrem Umfeld einbringen", sagte die Hessische Sozialministerin Silke Lautenschläger am Montag (12. Januar) in Wiesbaden. Die Landesregierung unterstütze das ehrenamtliche Engagement und wolle weitere Hilfsbereitschaft wecken. "Deshalb freue ich mich, dass jetzt in Hessen drei Leuchttürme des Freiwilligendienstes aller Generationen die bestehende Struktur für das Ehrenamt stärken.“
Träger dieser Leuchtturm-Projekte sind der Landkreis Marburg-Biedenkopf in Kooperation mit der Freiwilligen-Agentur Marburg, das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Hessen mit der "Volunta GmbH" und seinem Kreisverband Offenbach sowie das Diakonische Werk in Hessen und Nassau zusammen mit der Stadt Idstein. Sie erhalten jeweils drei Jahre lang eine Förderung von jährlich 50.000 Euro.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) unterstützt bundesweit insgesamt 46 solcher Projekte in Städten und Gemeinden. Bei einem Ideen-Wettbewerb wurden sie gemeinsam mit den Bundesländern ausgewählt. In Hessen war das Sozialministerium beteiligt.
Im Rahmen des Programms "Freiwilligendienst aller Generationen", das Anfang 2009 startete, sollen die Leuchtturm-Projekte hinsichtlich der Kreativität, Konzeption und Durchführung eine Vorbildfunktion für bürgerschaftliches Engagement übernehmen und zur Übertragung auf möglichst viele weitere Standorte anregen.
Die "Freiwilligendienste aller Generationen" zeichnen sich durch eine hohe Verbindlichkeit aus, bei der die Dauer und die wöchentliche Stundenzahl durch Vereinbarung festgelegt sind. Aufgrund ihrer Flexibilität sprechen sie Menschen jeden Alters und in den unterschiedlichsten Lebenslagen an. Die Freiwilligen haben Anspruch auf kontinuierliche Begleitung während ihrer Tätigkeit sowie auf Fort- und Weiterbildung.
Mit dem Projekt "Freiwillig im Landkreis – Spuren hinterlassen" will der Landkreis Marburg-Biedenkopf aktiv den demografischen Wandel gestalten. Die ehrenamtlichen Strukturen in der Pflege sollen verstetigt werden. Unter Anderem soll das durch den Aufbau von Besuchsdiensten für Senioren, eine Gestaltung von Mehr-Generationen-Treffpunkten und durch die Begleitung von nachbarschaftlichen Netzwerken geschehen.
"Freiwilligendienst aller Generationen" ist Nachfolger des Modellprogramms "Generationen-übergreifende Freiwilligendienste". Das programm beinhaltet nicht nur die "Leuchttürme", sondern auch eine flächendeckende Beratung sowie Unterstützung mit Mobilen Kompetenz-Teams und Qualifizierungsmaßnahmen. Die Strukturen vor Ort sollen vernetzt und die bestehenden Netzwerke gestärkt werden.
"Das Programm passt zu unseren Anstrengungen in Hessen, das Ehrenamt zu fördern. Eine Ergänzung der vorhandenen Maßnahmen ist deshalb willkommen", sagte Ministerin Lautenschläger.
Die Landesregierung hat die Initiative "Gemeinsam aktiv – Bürger-Engagement in Hessen" gestartet. Die Ehrenamts-Agentur bringt als Service-Stelle für Kommunen den Aufbau einer Engagement-fördernden Infrastruktur auf der örtlichen Ebene voran. Sie hilft aber auch Verbänden, Vereinen und engagierten Einzelpersonen in allen Fragen rund um das Ehrenamt. Als Dach eines Netzwerks verknüpft sie die vielfältigen Aktivitäten in Hessen, organisiert Fachtagungen sowie Fortbildungsveranstaltungen und bietet Beratung.
In Hessen arbeiten 22 Anlaufstellen zur Umsetzung des Qualifizierungsprogramms für bürgerschaftliches Engagement. Es gibt 25 Freiwilligen-Agenturen im Land.
Ein weiteres Beispiel ist die Ehrenamtscard, die eine innovative Form der Anerkennung für freiwilliges Engagement darstellt. Personen, die regelmäßig freiwilligen Einsatz leisten, erhalten die Karte, die ihnen Vergünstigungen beim Besuch von öffentlichen und privaten Einrichtungen – von Museen über Sportveranstaltungen bis hin zu Volkshochschulkursen – bietet.
pm: Hessisches Sozialministerium
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