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Schwarz und Aschenbrenner


Smart verschafft Projekt-Mitarbeiterinnen mehr Mobilität

16.09.2008 (admin)
Einen Smart haben die Kirchhainer Unternehmerin Angelika Aschenbrenner und
Schwarz vom Autohaus Nord in Marburg am Dienstag (16. September) dem KreisJobCenter (KJC) übergeben. Der Kleinwagen soll ein Projekt zur Unterstützung junger Mütter bei der Berufsausbildung mit der nötigen Mobilität ausstatten.
Junge Mütter gehören auf dem Arbeitsmarkt zu den besonders benachteiligten Personen. Insbesondere für Mütter, die noch keine berufliche Ausbildung abgeschlossen haben, ist es schwer, sich neben der Kinder-Erziehung eine berufliche Perspektive zu erarbeiten. Da eine abgeschlossene Ausbildung nach wie vor den besten Schutz vor späterer Arbeitslosigkeit bietet, ist es daher wichtig, jungen Müttern spezifische Angebote zu machen, die ihnen ermöglichen, beides miteinander zu vereinbaren.
Bereits im Jahr 2007 gelang es dem KJC, durch gezielte Unterstützung 37 jungen Müttern die Aufnahme einer beruflichen Ausbildung zu ermöglichen.
"Wir haben dabei die Erfahrung gemacht, dass unsere Arbeit nicht abgeschlossen ist, wenn die jungen Mütter ihre Ausbildung aufnehmen", berichtete der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Karsten McGovern. "Es ist auch wichtig, Unterstützung während der Ausbildung anzubieten, damit die hohe Belastung durch Ausbildung und Erziehung nicht zu einem Ausbildungs-Abbruch führt."
Um die jungen Mütter auch nach der Aufnahme einer Ausbildung optimal unterstützen zu können, plante eine aus mehreren Fallmanagerinnen des KJC bestehende Projektgruppe auf Basis einer Idee von Angelika Aschenbrenner seit Februar 2008 das Projekt "Kind und Karriere – KuK an!"
Unterschiedliche Projektbausteine zur Information, Vernetzung und konkreter Notfall-Hilfe bilden ein vernetztes Konzept zur umfassenden Hilfe für junge Mütter in Ausbildung und Arbeit. Kernpunkt dieses Konzepts ist die "Mobile Familienbegleiterin – KuK hin!".
Das KJC bietet hier eine achtwöchige Qualifizierung zur Familienbegleiterin in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk für acht Frauen aus dem Leistungsbezug nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) an, die bereits über Hintergrundwissen im pflegerischen oder erzieherischen Bereich verfügen. Schulungs-Inhalte sind neben den Grundlagen zur Alltagsbegleitung von Familien, Fragen zur Haushaltsführung, Säuglings- und Kleinkindpflege, Entwicklungsstadien kleiner Kinder, Möglichkeiten einer sinnvollen und kostengünstigen Freizeitgestaltung mit Kindern auch Informationen über Netzwerke im sozialen Bereich.
Der Kurs beginnt Ende September. Eine der so geschulten Familienbegleiterinnen soll dann im Auftrag des KJC den jungen Müttern in Ausbildung und Arbeit mit Rat und Tat zur Seite stehen.
"Es ist unser Ziel, den jungen Müttern das Gefühl zu vermitteln, dass Sie nicht alleine sind. Bei Fragen rund um die Betreuung der Kinder und das Bewältigen des Alltags stehen die Familienbegleiterinnen zur Verfügung", erläuterte Ingrid Labitzke vom Diakonischen Werk das Schulungskonzept. Besonders wichtig ist, dass die Familienbegleiterin auch im Notfall hilft. Wenn ein Kind erkrankt ist und einer Betreuung und Pflege zu Hause bedarf, kommt die Familienbegleiterin auch in die Haushalte und erlaubt der Mutter somit, die Berufsschule zu besuchen oder den Kontakt zum Betrieb zu halten.
"Dieses Angebot einer Notfall-Betreuung gibt den jungen Müttern das beruhigende Gefühl, auch bei Krankheit eines Kindes nicht alleine dazustehen", erklärte die KJC-Leiterin Andrea Martin. "Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass alleine die Vorstellung, in solchen Situationen hilflos dazustehen, junge - oft alleinerziehende - Mütter ängstigt und es ihnen schwer macht, sich für die Aufnahme einer Ausbildung zu entscheiden."
"Mit unserem Modell kann die junge Mutter die wichtige Klausur in der Berufsschule mitschreiben und weiß ihr krankes Kind in dieser Zeit gut betreut“ ergänzte Stefanie Werner. Die Mitarbeiterin des KJC ist an dem Projekt beteiligt gewesen.
Damit die Familienbegleiterin dann auch zu den Familien nach Hause kommen kann, muss sie im Landkreis mobil sein. Hierzu leistet Angelika Aschenbrenner von der Firma Aschenbrenner in Kirchhain einen unverzichtbaren Beitrag: Im Mai wurde das vom KJC unterstützte Modell einer Teilzeit-Ausbildung junger Mütter bei der Firma Aschenbrenner mit dem Innovationspreis des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Wettbewerb "Erfolgsfaktor Familie 2008" ausgezeichnet. Das Preisgeld spendete Angelika Aschenbrenner zur Anschaffungeines Smart, der nunmehr als "KuKmobil" den Familienbegleiterinnen als fahrbarer Untersatz dient.
"Ich habe das Preisgeld gerne gestiftet und noch etwas draufgelegt, um dieses Projekt zu unterstützen. Die Förderung von Frauen und insbesondere von Müttern liegt mir sehr am Herzen", erklärte Aschenbrenner. Sie ist nicht nur Unternehmerin sondern auch Vorsitzende des Ausschusses für Familie, Jugend, Senioren und Arbeit im Kreistag Marburg-Biedenkopf.
Das Autohaus Nord - Mercedes Schwarz - hat dieses Projekt ebenfalls mit unterstützt.
Im Oktober soll im Rahmen des "JobCafés – KuK vorbei!" in den Räumen der Job-Akademie des KJC das erste Treffen der in Schulung befindlichen Familienbegleiterinnen und der jungen Mütter stattfinden. So sollen Berührungsängste abgebaut und eine Kontaktaufnahme zwischen den Frauen gefördert werden.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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