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Soziales 2008


Deutlicher Ruf nach mehr Sozialer Gerechtigkeit und weniger Alkoholismus

31.12.2008 (fjh)
Nicht nachhaltig durchgeschlagen hat in Marburg während des Jahres 2008 die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise. Jedenfalls konnte der Landkreis Marburg-Biedenkopf bis Ende November noch eine weiterhin günstige Entwicklung der Arbeitslosen-Statistik vermelden.
Dennoch hat die wirtschaftliche Entwicklung der Forderung nach mehr Sozialer Gerechtigkeit wieder mehr Nachdruck verliehen. Marburgs Stolz auf seine Funktion als "Soziales Herz Deutschlands" hat dennoch einen kleinen Kratzer erlitten, plant doch die Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung (BVLH) zumindest ihren teilweisen Rückzug aus Marburg. Diese Entscheidung der Behinderten-Organisation ist allerdings nicht ohne Proteste geblieben.
Sorgen bereitet den Stadt-Oberen auch der – oft entgrenzte – Umgang vieler Jugendlicher mit Alkohol. Entstanden war das Problem vor allem rund um den Elisabeth-Blochmann-Platz, nachdem im neu errichteten "Markt-Dreieck" zwei Lebensmittelmärkte sowie ein weiterer Supermarkt im gegenüberliegenden "Erlenring-Center" ihre Öffnungszeiten bis Mitternacht ausgedehnt hatten.
Nach Ablauf der Frist des - im Dezember 2007 in Kraft getretenen - Alkoholverbots am Mittwoch (30. April) versuchte Oberbürgermeister Egon Vaupel es während der Sommerferien mit einem umfangreichen "Nachtsport-Angebot" der Stadt Marburg für Jugendliche. Damit wollte er die jungen Leute von Marburgs Straßen und Plätzen wegholen. Flankierend dazu gaben die Supermärkte am Erlenring eine Selbstverpflichtungs-Erklärung ab, wonach sie abends keinen Alkohol mehr verkaufen wollen.
Nach wie vor prägen Alkohol-Exzesse und damit einhergehende Straftaten vor allem in Marburgs Mitte aber die Polizeiberichte. Gerade an Wochenenden sind alkoholisierte Jugendliche dort wohl häufiger anzutreffen.
Bisher fehlt aber noch ein schlüssiges Konzept, wie der grassierende Alkohol-Misssbrauch von Jugendlichen wirkungsvoll bekämpft werden kann. Dabei handelt es sich indes nicht nur um eine Aufgabe für Polizei, Schule und Stadtverwaltung. Vielmehr müssen möglichst viele gesellschaftliche Gruppen hier gemeinsam an einem Strang ziehen.
Franz-Josef Hanke
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