17.12.2008 (fjh)
Die frühe Förderung von Kindern soll ausgebaut und der Kinderschutz effektiviert werden. Dazu hat der
Landkreis Marburg-Biedenkopf das Konzept "Kinderschutz und frühe Förderung von Kindern“ erarbeitet.
"Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat sich zum Ziel gesetzt, soziale Ausgrenzung zu vermeiden und zu bekämpfen. Der Kinderschutz spielt dabei eine herausragende Rolle.“ So lautet die übereinstimmende Wertung von Landrat Robert Fischbach und dem Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Karsten McGovern.
Der Landkreis habe sich das Ziel gesetzt, seine Aktivitäten konsequent präventiv auszurichten. Es sei deutlich besser, möglichst frühzeitig den Kindern oder Eltern zu helfen, als später vielleicht größere Probleme mit Kindern zu bekommen.
"Alle Umsetzungsmaßnahmen dienen der Verbesserung des Kinderschutzes in unserem Landkreis. Wir wollen hier ganz bewusst in die Zukunft unserer Kinder und damit in die Zukunft unserer Gesellschaft investieren", kündigte Landrat Fischbach an.
"Das Konzept setzt auf eine intensive Vernetzung und enge Zusammenarbeit aller Beteiligten mit der Möglichkeit, in regelmäßigen Abständen entsprechende Beratungs- und Austausch-Möglichkeiten vorzusehen", ergänzte Uwe Pöppler als neuer kommissarischer Leiter des Fachbereichs Familie, Jugend und Soziales beim Landkreis.
Ein differenziertes Sortiment an Hilfen soll angeboten werden. Die bestehenden Hilfen werden weiterentwickelt, um auf alle Notwendigkeiten der Hilfestellung reagieren zu können.
An konkreten Maßnahmen ist eine weitere Umsetzung des Regionalisierungsprozesses im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) des Landkreises Marburg-Biedenkopf mit Freistellung der Team-Leitungen geplant. Das bedingt einen Personal-Ausbau von 1,5 Stellen. Damit verbunden soll über den ASD und in Verbindung mit präventiven Beratungsangeboten ein Eltern-Besuchsdienst eingeführt werden.
Das Projekt "Aufsuchende Elternarbeit" mit der Zielgruppe der Eltern von Migranten-Kindern wird fortgeführt.
Das Projekt "Menschenskind" mit der Zielgruppe der jungen Eltern mit Unterstützungsbedarf wird ausgebaut.
Eine Erweiterung des präventiven Beratungsangebotes für den gesamten Landkreis analog der Erfahrungen in der Modellregion Gladenbach / Dautphetal ist ebenfalls geplant.
Vorgesehen ist zudem die Weiterentwicklung der beauftragten Träger in ihrer Arbeit in Richtung Prävention und Regionalisierung. Damit verbunden ist eine Abstimmung mit den im Bereich der Sucht- und Gewaltprävention, der Kindertagesstätten-Beratung und Gesundheitsförderung laufenden Projekte in den jeweiligen Sozialräumen.
Schließlich steht eine Verbesserung der Planungs- und Controlling-Ebene im Landkreis Marburg-Biedenkopf zur Evaluation der gesamten Aktivitäten auf der Agenda.
Ein offener fachlicher Dialog mit allen Beteiligten im Landkreis Marburg-Biedenkopf soll über diese Maßnahmen geführt werden.
Gemeinsame Anstrengungen im Bereich der frühen präventiven Hilfestellung können mit dazu beitragen, dass eine Vielzahl an Kindern deutlich bessere Start- und Entwicklungsmöglichkeiten bekommt als sie es ohne diese Maßnahmen erwarten könnte. Für jedes Kind, das dadurch eine "normal verlaufende" Entwicklung nehmen kann, sollte man dankbar sein. In diesem Punkt sind sich Fischbach und McGovern ebenfalls einig.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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