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Roitsch referiert


Die Furcht vor dem politikwechsel in Hessen

04.12.2008 (fjh)
"Die Furcht vor dem Politikwechsel in Hessen" behandelt ein Vortrag der Frankfurter Journalistin Jutta Roitsch am Dienstag (9. Dezember) im DGB-Büro Marburg. Die frühere Redakteurin der Frankfurter Rundschau (FR) analysiert dabei den Umgang der Medien mit Andrea Ypsilanti und der Linken.
Über all dem Medienlärm seit der Hessen-Wahl 2008 ist die Rolle der Medien selbst seltsam unterbelichtet geblieben. Auf Einladung der Humanistischen Union (HU), des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) und des Zentrums für Konfliktforschung (ZfK) der Philipps-Universität wird Roitsch, die die hessische Landes-Pressekonferenz und die Arbeitsbedingungen ihrer Ex-Kollegen recht gut kennt, am Dienstagabend einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Aufgefallen ist den Veranstaltern, dass ein ausgeprägtes Rudel-Verhalten zu einer - auch außerhalb der Kommentare - überaus einseitigen Anti-Ypsilanti-Berichterstattung geführt hat. Die SPD-Landesvorsitzende wurde wieder und wieder der "Lüge" bezichtigt, weil sie angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Landtag von ihrer vorherigen Aussage abrücken wollte, nicht mit der Linken zusammenzuarbeiten.
Bürgerrechtler beobachteten bei der Berichterstattung klassische Elemente des McCarthyismus wie "Kontaktschuld" und "Konsensschuld". Die Linke wurde regelrecht verteufelt. Wer auch nur in ihre Nähe kam, geriet sofort mit hinein in den Sog dieser undemokratischen Diffamierungsmaschinerie.
Angesichts dieser Kampagne gegen eine Duldung der - von Ypsilanti angestrebten - rot-grünen Koalition in Wiesbaden durch die Linke sprachen böse Zungen schon von "Gehirnwäsche" und von Manipulation. Wissenschaftler sahen die Merkmale einer Medienkampagne erfüllt.
Dabei ging es eigentlich doch um die Frage, ob Hessen erstmals eine Frau als Ministerpräsidentin bekommen soll. Außerdem ging es um die Pläne der SPD und ihres gewünschten Koalitionspartners, in Hessen eine Energiewende und andere neue politische Ideen zu verwirklichen.
Wer hatte Grund, davor solche Angst zu haben? Von der Beantwortung dieser und anderer Fragen versprechen sich die Veranstalter Stoff für eine lebhafte Diskussion.
Die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung im Gewerkschaftshaus an der Bahnhofstraße beginnt am Dienstagabend um 19.30 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei.
pm: HU-Ortsverband Marburg
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