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Erste-Hilfe-Kurs speziell für Geflüchtete

28.12.2016 (fjh)
Elf Geflüchtete haben bei den Maltesern an einem Erste-Hilfe-Kurs teilgenommen. Die neuen Kenntnisse können als Grundlage für weitere Qualifikationen - zum Beispiel in der Pflege - dienen. In Gemeinschaftsunterkünften können sie nun in Notfällen Erste Hilfe sicherstellen.
Acht Männer und drei Frauen wissen jetzt sowohl, wie’s geht, als auch, was "Stabile Seitenlage" oder "Herzdruckmassage" bedeutet. "Medizinische Integration" nennt das die Universitätsstadt Marburg.
Der spezielle Erste-Hilfe-Kurs für Geflüchtete bei den Marburger Maltesern hat das möglich gemacht. An zwei Samstagen fand der Kurs für die erste Gruppe statt.
Zuvor hatte ein Vorbereitungskurs im Portal Gisselberg die sprachlichen Grundlagen gelegt. Zwei der Teilnehmer konnten außerdem für die anderen, die noch nicht so gut Deutsch sprechen, übersetzen.
"Es lief alles sogar viel besser als gedacht", bestätigten die Verantwortlichen. Nur, was eine "Mohrrübe" ist, darüber stolperten die Teilnehmer während des Kurses zum Beispiel, als es um das Thema des Erstickens ging.
Dass sie mit der Aushändigung des Zertifikats zum Schluss nicht nur helfen können, sondern sogar dazu verpflichtet sind, egal, ob einem Mann oder einer Frau, egal um wen es sich handelt, das ist für keinen der Teilnehmenden ein Problem. Kulturellen Berührungsängsten wirkt solch ein Kurs im Zweifel auch entgegen.
Jutta Dernbach von den Maltesern erklärte, dass nicht nur die elf, sondern auch sie selbst viel Spaß hatte. Einer der Teilnehmer erzählte am Ende, er habe schon für seinen Führerschein in Syrien einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert. Andere Geflüchtete hatten noch keine Kenntnisse in diesem Bereich.
Ein junger Mann hat vor seiner Flucht Medizin studiert. Ein anderer ist gelernter Masseur. Gleich mehrere interessierten sich für die Möglichkeit, sich im medizinischen beziehungsweise pflegerischen Bereich weiterzuqualifizieren.
"Versuchen Sie, möglichst schnell und viel Deutsch zu lernen", ermutigte Dienststellenleiter Roland Julius die Frauen und Männer. "Das ist das Ticket für die nächsten Schritte."
Er erklärte, welche Maßnahmen die Malteser und andere Stellen in diesem Bereich anbieten. Wer sich dafür interessiere, für einige Tage zum Beispiel in den Bereich der ambulanten Pflege hineinzuschnuppern, dem wollen die Malteser das ermöglichen.
Auch Pascal Kolbe vom Portal Gisselberg und Flüchtlingskoordinatorin Gudrun Fleck-Delnavaz waren zum Abschluss des Kurses und zur Übergabe der Zertifikate in die Geschäftsstelle der Malteser gekommen und gratulierten den Teilnehmenden. Das Interesse unter den Geflüchteten war groß. Die nächsten Kurse sind schon in Vorbereitung.
pm: Stadt Marburg
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