20.12.2016 (fjh)
Rund 80 Menschen haben sich am Dienstag (20. Dezember) mit dem Oberbürgermeister und den Religionsgemeinschaften zu einer Schweigeminute vor der Pforte der
Elisabethkirche versammelt, um der Opfer der Gewalttat auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin zu gedenken. "Wir sind erschüttert über das gestrige Ereignis, schockiert und fassungslos und an mancher Stelle auch ein Stück ratlos", fasste Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies die Gefühle vieler Anwesender in Worte.
"Es ist die Zeit, Trauer zu ertragen; es ist nicht die Zeit für Empörung, für schärfere Gesetze oder andere Aufgeregtheiten", erklärte Spies. "Nur wenn wir uns aufhetzen lassen, wenn wir pauschalieren und uns gegeneinander richten, dann erringen Terroristen einen Sieg", betonte Spies. "Freiheit und Zusammenhalt sind stärker als die Angst und stärker als jeder Angriff."
Die Gedenkminute begann um 17.30 Uhr vor der gotischen Kirche, wo auch einer der beiden Marburger Weihnachtsmärkte aufgebaut ist. Bundesweit fanden an diesem Abend ähnliche Aktionen statt.
"Wir sind erschüttert; aber wir wanken nicht, sondern stehen miteinander", unterstrich auch Dekan Burkhard zur Nieden. Monika Bunk von der jüdischen Gemeinde Marburg betonte: "Muslime, Juden, Christen und Atheisten - wir stehen fest zusammen und lassen uns von Hass nicht spalten."
Auch Muslime waren bei der Gedenkveranstaltung für die zwölf Toten und 49 Verletzten des Attentats auf den Weihnachtsmarkt vor der Gedächtniskirche auf dem Breitscheidplatz in Berlin vertreten. "Gewalt ist Missbrauch von Religion", hob der Vorsitzende Dr. Bilal El-Zayat von der Islamischen Gemeinde Marburg beim Gedenken für die Opfer und ihre Angehörigen hervor.
pm: Stadt Marburg
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