10.12.2016 (fjh)
"Die Diskussion um den weiteren Umgang mit der Weidenhäuser Brücke muss wieder auf ein deutlich beruhigteres Maß zurückgeführt werden", forderte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies am Freitag (9. Dezember). Marburgs Stadtoberhaupt lässt deshalb unterschiedliche Kosten- und Aufwandsvarianten prüfen.
Die verschiedenen Varianten sollen sachliche Lösungsmöglichkeiten aufzeigen und eine fundierte Entscheidungsfindung für den Haushalt ermöglichen, erklärte der Kämmerer. So werden die Fachleute auch untersuchen, ob und zu welchem Aufwand eine provisorische Abdichtung der Brücke vorgenommen werden kann, um weitere Schäden zu vermeiden und zum Beispiel durch eine provisorische Deckplatte den Status quo für acht bis zehn Jahre zu sichern.
Genauso lässt der Oberbürgermeister prüfen, ob und zu welchen Bedingungen eine dauerhafte Sanierung des Bauwerks erfolgen könnte. Dabei geht es vor allem darum, verlässliche Daten für vier Varianten mit unterschiedlichem Sanierungsumfang zu ermitteln und die Konsequenzen aufzuzeigen.
Erstens gilt das für eine Brückensanierung zur alleinigen Sicherung der Fahrtüchtigkeit, aber ohne Sandsteinsanierung, Steg und weitere Umbauten. Äußerlich blieben die Weidenhäuser Brücke und die Umgebung in diesem Fall zunächst fast unverändert einschließlich der Rohrleitungen.
Zweitens will Spies wissen, was eine Brückensanierung kostet, die eine spätere Stegergänzung zwar vorbereitet, aber jetzt nicht umsetzt, die denkmalgerechte Sandsteinsanierung jedoch bereits berücksichtigt. Drittens lässt er berechnen, was eine Sanierung der Weidenhäuser Brücke einschließlich Steg und mit dem dafür erforderlichen Mindestumbau des Rudolphsplatzes kosten würde. Viertens wird ermittelt, welche Kosten die vollständige Umsetzung der bisherigen Planungen verursachen würde.
Spies hofft, mit der Prüfung unterschiedlicher Varianten eine Lösung zu finden, die eine rationale, zukunftsfähige Sanierung der Brücke zu vertretbaren Kosten und unter Wahrung der Zuschüsse ermöglicht. Es könne nicht sein, dass die Debatte um die Sanierung auf entweder "streichen" oder "Kosten von 10 bis 12 Millionen Euro, von denen die Hälfte die Stadt selbst tragen muss", reduziert wird. "Ich bin zuversichtlich, dass mit ein bisschen pragmatischer Herangehensweise eine vernünftige Lösung gefunden werden kann", zeigte sich der Oberbürgermeister optimistisch.
"Ziel ist eine Lösung, die uns einer sinnvollen und zugleich kostengünstigen - zuschusssichernden sowie einer möglichst spät kostenintensiven - Sanierung der Brücke näherbringt", erklärte Spies. Das könnte auch in zwei Bauabschnitten erfolgen. Sofern sich im Prüfverfahren weitere Lösungsmöglichkeiten ergeben, werden auch diese Ansätze nach Kosten, Nutzen und Aufwand einbezogen und untersucht.
Bei den Überlegungen zu den Varianten sollen auch die jeweiligen Konsequenzen für die Förderfähigkeit des Projekts beachtet werden. Die
Universitätsstadt Marburg tausche sich dazu mit dem
Land Hessen aus, informierte der Oberbürgermeister.
pm: Stadt Marburg
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