08.11.2016 (fjh)
Auch in Marburg wurden während der 60er Jahre Pharmatests an Heimkindern durchgeführt. Das berichtete der
Hessische Rundfunk (HR) am Dienstag (8. November). Demnach haben die Medikamentenversuche in den Kinderheimen "Bethanien" und "St. Elisabeth" stattgefunden.
Laut einer Arzneimittelstudie aus dem Jahr 1963, die hr-iNFO und hessenschau vorliegt, wurde dort an 30 Mädchen und Jungen ein Impfstoff gegen Kinderlähmung getestet. Die Heimkinder waren demnach sechs Monate bis elf Jahre alt.
Eine Pharmazeutin hatte zuvor in einer Studie mitgeteilt, dass 1957 in Hephata ein Medikament des Darmstädter Herstellers Merck getestet worden war. Die Diakonie als Träger aller drei Einrichtungen hat sich nun an den Hersteller gewandt und um Einsicht in dort vorliegende Akten gebeten.
Franz-Josef Hanke
Text 11967 groß anzeigenwww.marburgnews.de