05.11.2016 (fjh)
Einen Verzicht auf die geplante Erhöhung der Gebühren für Kinderbetreuung haben knapp 150 Menschen am Samstag (5. November) gefordert. Im Rahmen der anstehenden Haushaltssanierung will die
Universitätsstadt Marburg die Gebühren für die Kinderbetreuung an Schulen Kindertagesstätten und Kindergärten in zwei Schritten um je 20 Euro pro Monat anheben. Dageben wendet sich eine neu gegründete Elterninitiative.
Die Demonstration am Samstagnachmittag hatte sie kurzfristig organisiert. Ihr Ziewl ist die Rücknahme der geplanten Gebührenerhöhung durch den Magistrat der Universitätsstadt Marburg ebenso wie eine landesweite Initiative zur Verhinderung ähnlicher Gebührenerhöhungen.
Vom Elisabeth-Blochmann-Platz aus zogen die Eltern mit ihren Kindern über den Rudolphsplatz und die Universitätsstraße hinauf zur Barfüßerstraße und weiter zum Marktplatz. Vor dem Rathaus fand dort eine Abschlusskundgebung mit mehreren kurzen Reden statt.
Drei Kinder erklärten jeweils in einem Satz, dass sie gegen höhere Gebühren sind. Auch mehrere Eltern schilderten kurz ihre persönliche Situation.
"Wir müssen mit jedem Cent rechnen", berichtete ein Vater. Insbesondere Familien mit mehreren Kindern könnten sich höhere Gebühren für die Betreuung ihres Nachwuchses nicht leisten.
Bürgermeister Dr. Franz Kahle deutete an, dass die geplante Gebührenerhöhung angesichts des Protests wohl kaum in der ursprünglich vorgesehenen Höhe kommen werde. Vielleicht werde der zusätzliche Betrag auf 20 Euro pro Monat begrenzt, meinte er. Jedenfalls sei hier noch nicht das letzte Wort gesprochen.
Vorgesehen ist, die monatliche Betreuungsgebühr von 139 Euro Anfang 2017 um 20 Euro und zwei Jahre später nochmals um 20 Euro anzuheben. Ausgenommen von der Erhöhung sollen nur Eltern mit weniger als 2.500 Euro Monatseinkommen bleiben.
Während die Initiative vor allem die Erhöhung der Gebühren verhindern möchte, stieß auch die Forderung nach einer völligen Abschaffung der Betreuungsgebühren bei den Anwesenden auf reichlich Applaus. Auch in Sprechchören bekräftigten Demonstrierende das Recht ihrer Kinder auf kostenfreie Bildung und Chancengerechtigkeit: "Keine Kosten für Kinder!"
Franz-Josef Hanke
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