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Drei Unis vereint


Forschungscampus Mittelhessen gegründet

03.11.2016 (fjh)
Mit einem Festakt im Marburger Landgrafenschloss feierten die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), die Philipps-Universität und die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) am Mittwoch (2. November) im Beisein des hessischen Wissenschaftsministers Boris Rhein die Gründung des Forschungscampus Mittelhessen. Der Einladung gefolgt waren rund 200 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.
Ein Ziel des Forschungscampus ist, Mittelhessen als Region der Spitzenforschung zu etablieren. Während der fünfjährigen Aufbau- und Etablierungsphase wird der Forschungscampus Mittelhessen vom Land Hessen mit insgesamt 7,3 Millionen Euro unterstützt.
Wissenschaftsminister Rhein freute sich sehr über die Gründung des Forschungscampus Mittelhessen: "Dieses zukunftsweisende Projekt ist das Ergebnis einer langjährigen und von großem gegenseitigem Vertrauen geprägten Partnerschaft zwischen den beiden traditionsreichen Universitäten in Marburg und Gießen sowie der Technischen Hochschule Mittelhessen, die ihren Hauptstandort in Gießen hat. Die gemeinsame Promotionsplattform ermöglicht kooperative Promotionen in aktuellen Forschungsfeldern und führt damit Promovierende aller drei Partnerhochschulen frühzeitig an Fragestellungen der Spitzenforschung heran."
Besonders freue er sich für den wissenschaftlichen Nachwuchs, betonte der Minister: "Ihm bieten wir sicherere Zukunftsperspektiven. Die aufgebauten Kooperationsstrukturen wie die Promotionsplattform und die gemeinsamen Schwerpunktforschungsbereiche werden auch nach Ende der Förderphase Bestand haben. Ich wünsche den Hochschulen viel Erfolg bei ihrem anspruchsvollen Projekt."
Präsidentin Prof. Dr. Katharina Krause von der Philipps-Universität bekräftigte: "Wir freuen uns über die großzügige finanzielle Unterstützung des Landes, die dem Start des Forschungscampus Schwung verleiht. Das Modell Wissenschaft in Mittelhessen zeichnet sich durch eine langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit aus, die mit der Gründung des Forschungscampus ihren vorläufigen Höhepunkt findet. Eine besondere Stärke unseres Verbunds liegt darin, dass die drei Hochschulen eine große inhaltliche Schnittmenge aufweisen und zugleich fachlich komplementär aufgestellt sind. Wir sind daher im Verbund stärker als jede einzelne Hochschule für sich."
"Im hoch kompetitiven wissenschaftlichen Umfeld kommt der Gewinnung und Bindung exzellenter Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in der Region Mittelhessen eine herausragende Bedeutung zu sowohl für die Hochschulen als auch für die Wirtschaft", erklärte der JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. "Mit dem Aufbau eines Forschungscampus wirken die drei mittelhessischen Hochschulen als Entwicklungslokomotiven und nutzen so der gesamten Region."
Präsident Prof. Dr. Matthias Willems von der Technischen Hochschule Mittelhessen sagte: "Der Forschungscampus bietet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der drei Hochschulen die Möglichkeit, neue Projekte zu bearbeiten, in denen sich ihre unterschiedlichen fachlichen Kompetenzen ergänzen. Durch die kooperative Promotionsplattform wird die THM einen institutionalisierten Zugang zur Promotion haben. Und mit der Einrichtung eines ingenieurwissenschaftlichen Promotionszentrums kommt der Dr.-Ing. nach Mittelhessen."
Höhepunkt der Veranstaltung war die feierliche Unterzeichnung des Kooperationsvertrags durch die Universitätspräsidentin und die beiden Präsidenten. Der Vertrag, der von den Präsidien und Senaten der drei Hochschulen einstimmig verabschiedet worden war, ist die Grundlage für die Bildung der hochschulübergreifenden Einrichtung nach §47 des Hessischen Hochschulgesetzes.
Als Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gratulierte Prof. Dr. Katja Becker in ihrer anschließenden Festrede den beteiligten Hochschulen zur Gründung des Forschungscampus. "In einer Zeit von Globalisierung, wachsenden Herausforderungen und exponentiellem Wissenszuwachs braucht es innovative Formen und Verbünde, die Synergieeffekte maximieren und zwischen den Spezialisierungen der Disziplinen vermitteln", betonte sie. "Dies ist ein bedeutender Grundstein für Forschung auf Spitzenniveau."
Traditionell zeichnet sich die mittelhessische Wissenschaftslandschaft durch ein hohes Maß an Kooperation zwischen den drei Hochschulen aus. Bereits 1991 gründeten die drei Hochschulen eine gemeinsame Transfereinrichtung und schlossen im Jahr 2005 einen Kooperationsvertrag, der eine Zusammenarbeit in nahezu allen Leistungsbereichen der Hochschulen umfasste.
Im Jahr 2012 verstärkten die Universitäten Gießen und Marburg zudem ihre Zusammenarbeit in ausgewählten Gebieten der Spitzenforschung mit einer institutionalisierten Forschungsallianz. Nach dieser erfolgreichen Kooperation ist der Aufbau des Forschungscampus Mittelhessen unter Einbeziehung der Technischen Hochschule Mittelhessen sowie der außeruniversitären Forschungseinrichtungen der Region der nächste Schritt.
pm: Philipps-Universität Marburg
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