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Sanieren


Grüne für rasche Erneuerung der Weidenhäuser Brücke

06.10.2016 (fjh)
Über die Notwendigkeit einer Sanierung der Weidenhäuser Brücke und die baulichen Planungen haben sich Vertreter der Ortsbeiräte Altstadt, Weidenhausen, Campus-Viertel und Südviertel sowie Mitglieder der Grünen Stadtfraktion im Rahmen eines gemeinsamen Ortstermins vom Bauamt der Universitätsstadt Marburg informieren lassen. Bürgermeister Dr. Franz Kahle begrüßte gemeinsam mit dem Fachdienstleider Tiefbau und dem zuständigen Sachbearbeiter Rudolf Lotz die anwesenden Ortsvorsteherinnen Goharik Garejan aus der Oberstadt, Dr. Sabine Schock aus dem Campus-Viertel und Antje Tietz aus dem Südviertel sowie weitere Mitglieder aus den vier Ortsbeiräten.
Der Bürgermeister erläuterte zunächst, dass die Sanierung der über 100 Jahre alten Weidenhäuser Brücke ein bereits seit den 90er Jahren diskutiertes Projekt sei. Mit vorbereitenden Arbeiten seien bereits vor Jahren die Fundamente im Fluss saniert und verstärkt worden. In einem großen Bürgerbeteiligungsprozess sei dann seit fünf Jahren an der jetzt gefundenen Lösung gearbeitet worden.
Neben der Sanierung der Brücke sei beabsichtigt, den Rudolphsplatz barrierefrei zu gestalten. Dazu gehöre auch ein neuer angehängter Fußweg auf der nördlichen Seite der Brücke, der es in Zukunft auch Rollstühlen, Kinderwagen und Rollatoren erlaubt, vom Rudolphsplatz barrierefrei in Richtung Weidenhausen, Einkaufszentrum und Mensa zu gelangen. Die Kosten des Gesamtprojekts betragen für die Stadt Marburg zirka 6,5 Millionen Euro, wobei das Land Hessen einen Zuschuss von fast 3 Millionen Euro zugesagt hat.
Thomas Engelbach vom Tiefbauamt erklärte den Anwesenden die akute Dringlichkeit der Sanierung. Anhand von Beispielen zeigte er auf, dass unter der Brücke infolge des Eintritts von Salzwasser und unter Frosteinwirkung inzwischen sehr starke Schäden zu beobachten seien. Neben zerbröselnden Sandsteinen, die inzwischen ein - auch für Laien erkennbar - großes Ausmaß angenommen haben, zeigte er den Anwesenden einen Längsriß, der in den letzten Jahren entstanden ist und sich durch die gesamte Brücke zieht. Diese Schäden lassen befürchten, so der Tiefbauamtsleiter, dass es infolge eines frostreichen Winters oder infolge von starkem Schwerlastverkehr dazu kommen könne, dass sich der Zustand der Brücke innerhalb von kurzer Zeit dramatisch verschlechtern könne. Es sei nicht auszuschließen, dass die Brücke dann kurzfristig für den Schwerlastverkehr, also auch für die Gelenkbusser der Stadtwerke, gesperrt werden müsse.
Sachbearbeiter Lotz verwies darauf, dass die Sanierung der Brücke neben einer deutlichen Verbesserung der Statik auch eine denkmalgerechte Sanierung dieses Marburger Wahrzeichens bringen werde. Die über die Jahre angehängten und nunmehr rostigen und teilweise beschädigten Fernwärmeleitungen und andere - die Brücke verunstaltenden - Anbauten würden im Rahmen der Sanierung entfernt und künftig unsichtbar unter dem neu angehängten Steg verlaufen.
Mit einer Vollsperrung von mehreren Monaten sei ein erheblicher Eingriff in den Stadtverkehr verbunden, der den Fuß-, Rad- und Autoverkehr erheblich beeinträchtigen werde. Mit der Vollsperrung werde aber ein sehr effektives Arbeiten ermöglicht, so dass die Brücke bald wieder vollständig für alle Verkehrsarten zur Verfügung stünde.
Abschließend wies Bürgermeister Kahle darauf hin, dass das Projekt vom Land Hessen genehmigt sei. Wenn es jetzt nicht umgesetzt werde, würde gerade erst bewilligten Zuschüsse erst einmal entfallen. Ob das Land bei einer möglicherweise eilig notwendigen Sanierung in Zukunft noch einmal in dieser Höhe bezuschussen würde, könne heute niemand sagen.
Daher appellierte Kahle an alle Beteiligten, das Projekt zügig weiter zu betreiben. Es sei eines der größten Projekte zur Barrierefreiheit in der Innenstadt der letzten Jahre und eines der wichtigsten Projekte, was die dringlichste Erhaltung der Infrastuktur betreffe.
Die anwesenden Ortsvorsteherinnen und Ortsbeiräte bedankten sich. Sie erklärten, dass sich die Ausführungen nachvollziehen könnten und das Thema in ihren Ortsbeiräten im Sinne einer baldigen Fortsetzung thematisieren wollen.
Die Fraktionsvorsitzenden Dr. Elke Neuwohner und Dietmar Göttling erklärten, dass sie sich in ihrer Haltung bestätigt sähen, dass die Sanierung nun unverzüglich kommen müsse. Sie hofften, dass auch die anderen Fraktionen im Stadtparlament diesen Weg mit unterstützten, um eine Notsperrung der Brücke abzuwenden.
pm: Die Grünen Marburg
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