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Entschärfungstour


Weitere Fliegerbombe am Ortenberg gefunden

05.10.2016 (mah)
Eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg wird am Donnerstag (6. Oktober) in der Universitätsstadt Marburg im Wald oberhalb des Wohngebiets am Ortenberg entschärft. Dieser Zeitpunkt ist das Ergebnis der Beratung von Stadt, Polizei, Hessen Forst, Feuerwehr und des Kampfmittelräumdienstes.
Nach den Funden vom Dienstag (19. Juli), Donnerstag (18. August) und Dienstag (30. August) ist das die vierte Entschärfung einer Fliegerbombe in Marburg im Jahr 2016. Die Experten gehen derzeit für den Beginn der Entschärfung von etwa 13 bis 14 Uhr aus.
Bis Donnerstag Vormittag errichten Einsatzkräfte und der Dienstleistungsbetrieb der Stadt Marburg wie vorgesehen eine drei Meter hohe Mauer aus Sandsäcken zum vorsorglichen Schutz während der Entschärfung, teilte die städtische Pressesprecherin Sabine Preisler mit. „Sobald der Wall aus etwa 100-Sand-Big-Packs steht, kann der Kampfmittelräumdienst wie vorgesehen mit seiner Arbeit beginnen.“
Über den genauen Zeitpunkt der Entschärfung werden die Anwohner im Gefahrenbereich rund 250 Meter um den Fundort jedoch per Lautsprecher vor dem Start noch einmal genau informiert. Sie müssen sich während der Entschärfung im Gebäude aufhalten, weil Teile der Fliegerbombe in der Umgebung gestreut werden könnten. Die Entwarnung wird ebenfalls per Lautsprecher erfolgen.
Eine Evakuierung des Gebietes ist nicht notwendig. Die Straßen im betroffenen Gebiet sind jedoch während der Entschärfung für die Zufahrt und den Zutritt gesperrt.
Die Stadt Marburg verteilt am Mittwoch (5. Oktober) Flyer zum Vorgehen an die betroffenen Anlieger. Außerdem hat die Stadt unter 06421/201-9900 ein Bürgertelefon für alle Fragen rund um die Entschärfung des 50-Kilo-Blindgängers eingerichtet.
Durch den Bau der Sandschutzmauer als Dämmung bei einer möglichen Druckwelle kann eine aufwändige Evakuierung vermieden werden, von der auch Kliniken, eine Schule und ein Altenheim betroffen gewesen wären. Dies wird durch das derzeit geplante Vorgehen verhindert. Der Gefahrenbereich kann laut Kampfmittelräumdienst so im Radius auf 250 Meter begrenzt werden.
Betroffen sind rund 30 bis 40 Häuser. Aus dem Gefahrengebiet konnte die Lenaustraße und die Violastraße am Mittwoch noch herausgenommen werden.
Bereits Ende August war bei systematischen Untersuchungen im Auftrag von HessenForst eine Fliegerbombe gefunden worden. Anders als damals liegt die jetzt geortete Bombe zwar 1,20 Meter tief im Waldboden, der Zünder ist jedoch gut zugänglich. Die Bombe kann durch Ausbau des Zünders entschärft und danach abtransportiert werden. Eine kontrollierte Sprengung wie Ende August ist somit nicht notwendig.
Der Fundort liegt auf dem Gebiet von Hessen Forst, an der Grenze zu städtischen Flächen oberhalb des Ortenbergs auf den Lahnbergen und östlich von Haus Tabor. Er wird bis zur Entschärfung von der Polizei kontrolliert. Hessen Forst lässt derzeit landesweit die Wälder systematisch auf Fliegerbomben der Alliierten untersuchen, um diese Gebiete wieder für die Bewirtschaftung und Naherholung zugänglich zu machen.
pm: Stadt Marburg
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