04.10.2016 (mah)
Den Tag der Deutschen Einheit hat die
Universitätsstadt Marburg am Montag (3. Oktober) zusammen mit dem Tag der kulturellen Vielfalt erstmals im und rund um das
Erwin-Piscator-Haus (EPH) gefeiert. Sabreen Younis und Wouloh Korodowou erhielten im Rahmen der Festveranstaltung von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies das Historische Stadtsiegel.
Mit dem Historischen Stadtsiegel zeichnet Marburg zu besonderen Anlässen Bürger der Stadt für ihr gesellschaftliches Engagement aus. Younis wurde für ihren Einsatz um das Zusammenleben in kultureller Vielfalt geehrt. Korodowou erhielt das Stadtsiegel für seine Anstrengungen um afrikanische Studierende. Spies betonte, beide hätten mit ihrem Wirken „als Vorbilder großen Anteil am bunten und weltoffenen Marburg, wie wir es kennen und schätzen“.
„Ihr Engagement ist beispielhaft“, lobte auch Stadtverordnetenvorsteherin Marianne Wölk. Sie rief die beiden Ausgezeichneten auf: „Bleiben Sie uns treu und gewogen.“ Goharik Gareyan-Petrosyan, Vorsitzende des Ausländerbeirats, dankte Younis und Korodowou für ihren Einsatz und betonte, wie glücklich sich Marburg schätzen könne, Ehrenamtliche wie die beiden zu haben.
„Für Ihren Einsatz um die Begegnung von Kulturen, für ihr gesellschaftliches Engagement um das Zusammenleben in kultureller Vielfalt zeichnen wir Sie heute mit dem Historischen Stadtsiegel aus“, sagte Spies bei Vounis Ehrung. Sie ist seit 20 Jahren in der Internationalen Frauengruppe des Richtsbergs aktiv. Sie sei gut vernetzt und deshalb als Multiplikatorin außergewöhnlich erfolgreich, lobte der Oberbürgermeister. Younis zeige natürlich und selbstbewusst, wie sich eine muslimische Frau sowohl im eigenen Kulturkreis, aber auch in der deutschen Gesellschaft bewegt und behauptet. Deshalb sei Younis für viele ein Vorbild. Geschätzt werde ihre klare Haltung, die sie respektvoll und argumentativ vertrete.
Neben unzähligen ehrenamtlichen Einsätzen arbeitete Younis für den Verein Netzwerk Richtsberg und fördert seit 2010 die Unternehmen am Richtsberg. In den Jahren von 2011 bis 2014 ließ sie sich beim Bewohnernetzwerk für Soziale Fragen (BSF) als Integrationslotsin ausbilden. Seit 2014 arbeitet sie im Vorstand des BSF mit. Sie ist Vorstandsmitglied der Moschee der Islamischen Gemeinde und leitet dort eine Mädchengruppe. Seit vier Jahren beteiligt sie sich an der Organisation des Internationalen Mädchentags.
Bei Korodowous Ehrung gratulierte Spies: „Mit dem Historischen Stadtsiegel bedanken wir uns für Ihr ehrenamtliches Engagement zur Inklusion afrikanischer Studierender in studentischen Gremien und für Ihren Einsatz im Ausländerbeirat der Universitätsstadt.“ Korodowou setzt sich seit 1997 für die Belange Afrikanischer Studierender in der Universitätsstadt ein. 1991 wurde er zum Präsidenten des Afrikanischen Studierendenvereins gewählt und füllte dieses Ehrenamt sechs Jahre lang aus. Bis heute berät er den Verein bei der Konzeption und Durchführung der Afrika-Tage und dem jährlichen Afrikanischen Begegnungstag. Von 1999 bis 2001 war er Mitglied des Ausländerreferats des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der
Philipps-Universität. Er ist seit April 2010 Mitglied im Ausländerbeirat der Stadt, dem er bereits von 1997 bis 1999 angehörte. Derzeit ist er stellvertretender Vorsitzender. Seit 2014 ist er zudem Mitglied des Vereins Vielfalt.
pm: Stadt Marburg
Text 11864 groß anzeigenwww.marburgnews.de