28.09.2016 (mah)
Unter dem Titel „Behrings Erben. Die Bekämpfung der Infektionskrankheiten gestern und heute“ steht das "Studium Generale" der Philipps-Universität und des Marburger Universitätsbundes im Wintersemester 2016/2017. Die zwölf Vorträge bieten einen Brückenschlag von den Anfängen der Impfstoff- und Serumentwicklung bis zur aktuellen Forschung. Die Vortragsreihe beginnt am Mittwoch (2. November) um 20.15 Uhr im Audimax des Hörsaalgebäudes der Universität statt.
„Behrings Erben, das sind für uns die Mitarbeiter der Nachfolgefirmen der Behringwerke in Marburg und die Wissenschaftler, die an der Universität für die Entwicklung neuer Impfstoffe und Arzneimittel forschen“, sagten die Organisatoren Dr. Ulrike Enke von der Emil-von-Behring-Bibliothek am Fachbereich Medizin und Dr. Christof Wegscheid-Gerlach, der Koordinator des Fachbereichs Pharmazie. Enke arbeitet derzeit an einer Behring-Biografie. Sie eröffnet die Reihe mit einem Überblick über das Schaffen Emil von Behrings. „Während er in Berlin Grundlagen für seine Immuntherapie erforschte, stand in Marburg die anwendungsorientierte Forschung im Vordergrund“, sagte Enke.
Der Biologe Dr. Thomas Strecker vom Institut für Virologie der Philipps-Universität berichtet von seinen Erfahrungen mit der Ebola-Epidemie in Westafrika und den Bemühungen um die Impfstoffentwicklung zur Vermeidung dieser schweren Krankheit.
Der Tiermediziner Dr. Klaus Cußler vom Paul-Ehrlich-Institut in Langen und der Wissenschaftshistoriker Dr. Axel Cäsar Hüntelmann aus Berlin arbeiten derzeit an einem Projekt zur Geschichte der Tierversuche. Sie erläutern, welche Rolle das „Tiermodell“ für die Impfstoff- und Serumprüfung hat. Mit dem Problem der multiresistenten Keime befasst sich der Vortrag des Marburger Mediziners Prof. Reinier Mutters.
Lassen sich Viren so umprogrammieren, dass man sie zur Krebsbekämpfung einsetzen kann? Der Mainzer Mediziner Prof. Ugur Sahin berichtet über die aktuelle Forschung in diesem Bereich. Das Thema einer Podiumsdiskussion ist die Gesundheitsindustrie in Hessen und ihre Zukunft. Zum Abschluss der Vortragsreihe stellt Karin Stichnothe-Botschafter die von ihr entwickelte etwa zwölf Kilometer lange Behring-Route vor, auf der man auf den Spuren des Forschers durch Marburg wandeln kann.
pm: Philipps-Universität Marburg
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