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Verlegung verkündet


Spies besucht hungerstreikende Flüchtlinge im Camp

16.09.2016 (fjh)
Die Räumung des Flüchtlingscamps in Cappel hat das Land Hessen für Dienstag (20. September) oder Mittwoch (21. September) angekündigt. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies hat am Freitag (16. September) das Camp besucht, um persönlich mit rund 60 geflüchteten Menschen zu sprechen, die sich angesichts der durch die Landesregierung angekündigten Räumung und Schließung der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Hungerstreik begeben haben.
"Diese Menschen verstehen nicht, warum sie so plötzlich das Camp verlassen sollen", erklärte Spies. "Das sind Menschen, die Schreckliches hinter sich haben. Sie würden sehr gerne hierbleiben."
Die Fassungslosigkeit unter den verbliebenen 160 Frauen, Männern und Familien im Cappeler Camp sei angesichts der so kurzfristigen Räumung groß, schilderte der Oberbürgermeister. "Und wir in Marburg - die Stadt und hunderte von Ehrenamtlichen - wollen geflüchteten Menschen hier weiter offen und freundlich das Ankommen ermöglichen", betonte Spies. "Ich kann deshalb die Entscheidung des Landes nicht nachvollziehen und habe kein Verständnis dafür, ein Camp in Marburg zu schließen, das mit dem Engagement der ganzen Stadt, mit unabhängigen Ombudsleuten und mit einem städtischen Zentrum für Flüchtlinge die besten Voraussetzungen bietet."
Bereits Anfang der vergangenen Woche hatte er an den hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier geschrieben und gebeten, die Entscheidung der Camp-Schließung zu überdenken und zurückzunehmen. Für Freitag (9. September) hatte Spies die Ehrenamtlichen der Flüchtlingsarbeit in Marburg eingeladen. Gut 100 Bürgerinnen und Bürger kamen zum Informationsaustausch in den Stadtverordnetensitzungssaal.
Eine Woche später war dann der Zeitpunkt der geplanten Verlegung bekannt geworden. Gerade angesichts der aktuellen Vorfälle in Bauzen ist die Sorge der Flüchtlinge um ihr künftiges Wohlbefinden mehr als verständlich. Die Universitätsstadt Marburg garantiert ihnen Sicherheit und Respekt sowie viel wohlwollende Unterstützung der Bürgerschaft.
pm: Stadt Marburg
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