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Bedroht


Falscher BAMF-Beamter forderte Geld von indischer Studentin

04.08.2016 (ms)
Eine aus Indien stammende Studentin steht noch immer sichtbar unter dem Eindruck eines am Mittwoch (3. August) erhaltenen Drohanrufs. Sie traute sich nach dem Telefonat weder aus ihrer Wohnung noch ans Telefon. Der - aus Indien anrufende - besorgte Vater hat die Polizei informiert, die nunmehr wegen Betrugs und Erpressung ermittelt.
Der Anrufer gab sich alsMitarbeiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) aus. In insgesamt sieben Telefonaten drohte er der 24-jährigen Frau mit Abschiebung und versetzte dabei die Studentin unter Druck.
Da sie den geforderten Geldtransfer per Western Union nicht leisten konnte, fordert der Anrufer sie auf, den geforderten Betrag von 2.000 Euro durch den Kauf von i-Tunes-Karten und Übermittlung der Codes zu begleichen. Im Display des Telefons der Studentin erschienen gefälschte - mit Computerprogrammen generierte - Telefonnummern, die tatsächlich existent sind und zum BAMF gehören.
Beim BAMF gibt es bereits seit 2014 immer wieder Beschwerden über erpresserische Drohanrufe, bei denen die Telefonnummer des Bürgerservices des Bundesamtes im Display erscheint. Immer drohen die Anrufer mit Abschiebung und eröffnen dann die Möglichkeit, dieser Abschiebung durch Zahlen einer bestimmten Summe zu entgehen.
Die - anscheinend bestens informierten - Anrufer kennen nicht nur die Adressen und Erreichbarkeiten ihrer Opfer, sondern auch Pass- und Visanummern oder auch den Arbeitgeber. Aus früheren Veröffentlichungen geht hervor, dass die Täter drei- bis vierstellige Beträge verlangen.
Ihre Forderungen begründen sie sehr unterschiedlich: Einmal sind es angeblich fehlerhafte Unterlagen für den Aufenthaltstitel der Ehefrau. Dann sind die Daten im Visaantrag falsch und die Ausweisung noch am selben Tag steht bevor. In einem Fall erfolgte auch eine Haftandrohung, weil der Visantrag ein falsches Geburtsdatum enthält.
Gefordert wird dann die Überweisung des Geldes über Western Union oder aber - wie jetzt in Marburg - die Zahlweise mit den Wertkarten. Auf der Internetseite des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge gibt es eine entsprechende Warnmeldung.
pm: Polizei Marburg
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