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Kreativ integrativ


Nur Gewinner beim Wwettbewerb "Move it!"

11.07.2016 (fjh)
Die Richtsberg-Gesamtschule (RGS) hat den 7. Marburger Integrationswettbewerb "move it! – Integration bewegt" gewonnen. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und die Jury würdigten im Historischen Saal des Rathauses die Beiträge von insgesamt 13 Gruppen und zeichneten auf den drei ersten Plätzen gleich fünf herausragende Projekte aus. Dass jedoch alle Teilnehmenden Sieger sind, machten sie zugleich deutlich.
"move it ist ein fester Bestandteil der Integrationsbewegung in der Universitätsstadt Marburg", machte Spies vor rund 60 Gästen bei der feierlichen Preisverleihung deutlich. "Ich glaube, dass integrieren darin besteht, dass man miteinander zu tun hat, alle sich verändern, voneinander lernen und etwas voneinander haben", betonte Spies.
Die einen müssten dabei nicht so werden wie die anderen. "Vielen Dank an alle, die an diesem Projekt teilgenommen haben, denn es zeigt, dass euch das Thema bewegt", sagte das Stadtoberhaupt.
Der mit 600 Euro dotierte erste Preis des Wettbewerbs, der in Zusammenarbeit von Stadt und Verein "Vielfalt Marburg" durchgeführt wird, geht an die Integrierte Gesamtschule auf dem Richtsberg für ihr Engagement "Zwei, drei, vier – kommt tanzt mit mir!". Die 30 Teilnehmenden des Projekts vermitteln dabei geflüchteten Jugendlichen tänzerisch die deutsche Sprache.
Der zweite Preis wurde gleich zweimal vergeben: 400 Euro erhielten die Freiwilligen der Jugendherberge und der Stadt Marburg, die mit ihrem "Café Refugium" eine Begegnungsmöglichkeit für geflüchtete wie einheimische Menschen schaffen. Auch das Jugendheim Marbach darf sich mit dem Projekt "Respect" über 400 Euro Preisgeld freuen. Ihre Band "Culture Club" macht mit einer CD Integration musikalisch greifbar, was sie bei einem Hip-Hop-Auftritt eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Auch zwei Drittplatzierte wurden gekürt. Je 200 Euro erhielten die Steinmühle sowie dieEvangelische Familien-Bildungsstätte Marburg zusammen mit der Orientbrücke Marburg.
Unter dem Projekttitel "Unsere Mitschüler …ein paar Fragen" entwickelten sechs Schülerinnen und Schüler der Steinmühle ein Interview, um zu erfahren, was "neue Kinder" auf dem Schulhof bewegt. Wie "Interkulturelles Kochen zum Abbau von Vorurteilen" dienen kann, zeigte das zweite Projekt.
Eine Anerkennungsurkunde nahm der Verein Mobilo mit weiteren Akteuren entgegen. Sein "Buntes Fest am Turm" bot vielfältige Aktivitäten, Auftritte und Angebote für große wie kleine Gäste.
Die interkulturelle Band "Mixed ID" der Musikschule Marburg war selbst aktiv im Integrationswettbewerb. Sie setzte den i-Punkt auf einen gelungenen Nachmittag mit Präsentationen im Rathaus.
Insgesamt 200 Kinder, Jugendliche und Erwachsene hatten sich im Zeitraum von Januar bis Juni in 13 Gruppen zusammengetan, um Projekte neu zu entwickeln, sie umzusetzen oder bereits existierende Projekte zu dokumentieren. Dabei herausgekommen sind ideenreiche Beiträge, die von Theaterstücken über musikalische Beiträge bis hin zu gemeinsamem Kochen und Reden reichen.
Alle haben sie den Austausch verschiedener Kulturen und das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft gestärkt.Insgesamt 4.500 Menschen konnten erreicht werden – weitere sollen durch noch laufende Projekte folgen.
"In einer Zeit, in der wir Geflüchtete willkommen heißen, ist es umso entscheidender, sich damit zu beschäftigen, wie sich alle weiterentwickeln und zusammenhalten", hob Oberbürgermeister Spies hervor. Aktivitäten, wie sie die Beteiligten des Wettbewerbs ins Leben rufen, seien eine gute Gelegenheit, Unterschiede und Gemeinsamkeiten kennenzulernen und herauszufinden, was aneinander zu gewinnen sei, lobte Spies den Wettbewerb.
Dessen Schirmherrin Nadine Bernshausen betonte: "Mit dem Projektwettbewerb wollen wir sichtbar machen, was es in Marburg bereits für tolle Projekte gibt. Die Teilnehmenden zeigen, wo sich Menschen auf den Weg gemacht haben, Räume zu schaffen, um miteinander ins Gespräch zu kommen und sich gegenseitig kennenzulernen."
So würden Vorurteile abgebaut, Freundschaften geknüpft und neue Erfahrungen gesammelt, freute sich die Schirmherrin. Darüber hinaus rege das Projekt auch dazu an, selbst kreativ zu werden.
"Wir sind beeindruckt, dass das jetzt im siebten Jahr mit solch einer hohen Resonanz klappt und von der Originalität der neuen Ideen immer wieder überrascht", waren sich Bernshausen und die Jurymitglieder einig. Die Schirmherrin dankte für die Unterstützung der Stadt, für die das Thema "eine Herzensangelegenheit" sei.
Gebildet wurde die Jury des Wettbewerbs von der "Vielfalt-Marburg"-Vereinsgeschäftsführerin Susanne Hofmann, Dr. Gerhard Pätzold vom Marburger Kunstverein, der Schirmherrin Nadine Bernshausen, der Ausländerbeirats-Vorsitzenden Goharik Gareyan sowie zwei Vertreterinnen und Vertretern aus dem Kinder- und Jugendparlament der Universitätsstadt Marburg. Die organisatorische Projektleitung lag bei Kimberly Alder.
Insgesamt beteiligten sich in den letzten Jahren 1.300 Teilnehmende in 68 Projekten am Integrationswettbewerb "move it!". Sie erreichten über 35.000 Menschen.
Das Thema Integration wurde auf diesem Weg weiter in das Bewusstsein vieler Menschen gerückt und der kulturelle Austausch gestärkt. Der Wettbewerb geht zurück auf ein bundesweites Projekt des Bündnisses für Demokratie und Toleranz aus dem Jahr 2008, in dem die Christlich-Muslimische Friedensinitiative Marburg ausgezeichnet wurde.
pm: Stadt Marburg
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